Argentinien: Präsident Javier Milei würde die Demokratie gern umgehen

Omnibusgesetz Im Kongress hat sich eine Mehrheit Javier Mileis Gesetzesänderungen verweigert, die Argentinien auf den Kopf stellen sollten. Die Regierung droht nun damit, die angestrebten Maßnahmen zur Not ohne parlamentarisches Votum durchzusetzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2024
Demonstrantin in Buenos Aires: Javir Mileis Sicherheitsministerin Patrica Bullrich lässt die Polizei brutal gegen „Piqueteros“, wie die Blockierer von Straßen genannt werden, vorgehen.
Demonstrantin in Buenos Aires: Javir Mileis Sicherheitsministerin Patrica Bullrich lässt die Polizei brutal gegen „Piqueteros“, wie die Blockierer von Straßen genannt werden, vorgehen.

Foto: Mariana Nedelcux/Imago/SOPA Images

Er hatte sich zu früh gefreut: Anfang Februar schrieb Präsident Javier Milei auf X seinen markigen Wahlspruch: „Viva la libertad, carajo!“ (Es lebe die Freiheit, verdammt!). Ihm schien zum Feiern zumute. Nach dreitägiger Kongressdebatte wurde sein Mega-Gesetzespaket („Omnibusgesetz“) zunächst angenommen, mit dem das ökonomische System einer Schocktherapie unterzogen werden sollte. Dann aber folgte eine krachende Niederlage, als es bei den Abstimmungen zu einzelnen Artikeln zum Eklat kam. Von den vorgesehenen 664 Gesetzesänderungen waren ohnehin nur 386 übrig geblieben – und das fernab jeder öffentlichen Debatte.

Mileis Partei hat nur 38 Mandate im Kongress

Schließlich wollte Mileis Partei La Libertad Avanza (LLA) kein