„Priscilla“ von Sofia Coppola: Die Macht des Klischees

Biopic Sofia Coppola schildert in ihrem Film „Priscilla“ mit Präzision und Subtilität, wie Priscilla Presley in ihrer Ehe mit Elvis einen Sinn für ihr Selbst entdeckt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2024
Das hintere der beiden Hochzeitspaare auf diesem Bild ist nicht aus Zuckerguss, sondern echt
Das hintere der beiden Hochzeitspaare auf diesem Bild ist nicht aus Zuckerguss, sondern echt

Foto: MUBI

Der zierliche Fuß einer jungen Frau versinkt im rosa Hochflorteppich. Ihre Nägel sind rot lackiert, hoch konzentriert sieht man sie beim Ausmalen des schwarzen Lidstrichs. Abgerundet wird der Look von einem Set künstlicher Wimpern. Dazwischen immer wieder Großaufnahmen von exquisiten Möbeln, einem weißen Klavier, kleinen Nippesfigürchen. Das Melancholisch-Schöne wird so weit auf die Spitze getrieben, bis es sich als Kitsch zeigt. Kaum jemand versteht es, dieses schwelgerische Gefühl so präzise in Bilder zu bannen wie Sofia Coppola.

Überbordender Reichtum im Milieu der Stars wurde schon in ihren Filmen Somewhere und The Bling Ring als skurril werdende Inszenierung erfahrbar. Nicht umsonst sind es meist Frauenfiguren, die in der Leere die