Paketzusteller während der Weihnachtszeit: „Ihr schuldet uns ein Leben“

Interview Sie retten uns nicht nur während der Weihnachtszeit: Ohne Paketzusteller wäre unser Alltag nicht vorstellbar. Wie geht es diesen Menschen im Beruf? Wie viel Geld hat man bei diesem Job auf dem Konto? Wir haben einen von ihnen befragt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2023
Paketzusteller während der Weihnachtszeit: „Ihr schuldet uns ein Leben“

Illustration: Paul Paetzel

Manchmal schicken Daniel und ich uns Fotos von unserer Arbeit: Ich am Schreibtisch oder vor einem Studio, er auf einem Fahrrad oder im Auto. Manchmal schreiben wir uns sogar gegenseitig Briefe. Ich weiß, wie es sich anfühlt, diese aus dem Postkasten zu holen. Daniel weiß, wie es sich anfühlt, sie reinzuwerfen: Er arbeitet als Brief- und Paketzusteller. Das ist gerade im Dezember ein Knochenjob. Doch statt ihn wie einen Helden des Alltags zu behandeln, werden Kunden oft patzig. Im Freitag packt Daniel aus.

der Freitag: Daniel, woran denkst du, wenn du den Begriff „New Work“ hörst?

Daniel: Ich kann damit nicht viel anfangen. Vielleicht bedeutet es eine softere Ansprache und dass man die Ausbeutung nicht mehr so spürt? Digitalisierung von Arbeitsprozess