Jan van Aken: Warum ich als Linker Sanktionen manchmal richtig finde

Sanktionen Es gibt einige Gründe, warum die Linke sich mit Sanktionen schwertut. Aber wer sie ganz verneint, verzichtet auf ein wichtiges politisches Instrument
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2023
Sanktionen treffen manchmal auch Menschen, die mit aktiver Politik nicht viel zu tun haben
Sanktionen treffen manchmal auch Menschen, die mit aktiver Politik nicht viel zu tun haben

Foto: Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images

Lange Zeit haben wir uns eingerichtet in einer undifferenzierten Ablehnung von Sanktionen. Gerade meine Generation ist geprägt von der brutalen Erfahrung Anfang der 1990er Jahre, als im Irak wohl mehr als eine halbe Million Menschen infolge der allumfassenden Sanktionen starben. Im Russland-Ukraine-Krieg stellt sich nun aber ganz aktuell die Frage, welche nicht-militärischen Druckmittel es überhaupt geben könnte, um einen Aggressor zu stoppen.

In der Linken gibt es allerdings immer wieder Stimmen, die Sanktionen grundsätzlich ablehnen. So behauptete Yaak Pabst jüngst im Freitag, Sanktionen seien ein „Bluff des Westens“, ein bloßer Ausdruck „imperialistischer Logik“ und führten so gut wie nie zu einer substanziellen Verände