USA und Israel: Wenn sich der Schützling der Großmacht widersetzt

Meinung Die US-Regierung erfährt das Dilemma einer großen Macht, deren Schützling ihren Interessen zuwiderhandelt. Allerdings ist sie deshalb nicht bereit, eine Waffenruhe in Gaza mit allen ihr verfügbaren Mitteln durchzusetzen
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So innig fühlt Joe Biden schon lange nicht mehr für Benjamin Netanjahu
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Foto: Imago/Zuma Wire

Die Antworten der USA auf die Katastrophe in Gaza stehen in keinem Verhältnis zu deren Ausmaß. Dennoch sprechen Kommentare von einem „Tiefpunkt“ der Beziehungen zu Israel. Gerade hat Premierminister Benjamin Netanjahu die USA-Reise einer Regierungsdelegation zu Beratungen über Gaza erst abgesagt, dann aufgeschoben, nachdem die US-Regierung kein Veto einlegen wollte gegen eine Resolution im UN-Sicherheitsrat am 25. März. Diese fordert einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza.

Die Weltmacht USA wird sauer, wenn eine auf ihr Wohlwollen angewiesene Nation „Ratschläge“ nicht befolgt und nicht einmal so tut, als nehme sie die Vorhaltungen aus Washington ernst. Genau das zeigt sich gegenwärtig bei der Auseinandersetzung um das militärisch