Israel/Palästina: Die deutschen Universitäten und der Nahost-Konflikt

Debatte An deutschen Hochschulen gibt es Streit über deren offizielle Äußerungen zu Israel und Palästina, weiß Markus Steinmayr. Er lehrt selbst an der Fakultät für Geisteswissenschaften in Duisburg/Essen – und kritisiert postkoloniale Positionen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
Es wäre wohl besser, das Ganze von Angesicht zu Angesicht im Hörsaal zu diskutieren, anstatt auf Instagram
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Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Reaktionen der Referate für Öffentlichkeitsarbeit an Universitäten auf den Terrorangriff der Hamas waren breit vernehmbar und erstaunlich uniform. Alle stehen, wie die Universität Potsdam, „fest in Solidarität mit unseren israelischen Partnern“. Und doch lässt sich an den Unis derzeit ein heftiger Streit über die politische Kommunikationskultur beobachten.

Für eine Universität gelten das Mäßigungsgebot und die Neutralitätspflicht in parteipolitischer Hinsicht. Ersteres verpflichtet Angehörige und Mitglieder der Universität dazu, bei politischer Betätigung und Kommunikation außerhalb wie innerhalb des Dienstes diejenige Zurückhaltung zu wahren, die sich aus der Stellung gegenüber der Ges