GDL-Streik bei der Bahn: Geld für Boni ist da, aber nicht für faire Löhne

Zugfahren Nicht die Forderung der Lokführer-Gewerkschaft GDL nach mehr Lohn und weniger Arbeitszeit ist maßlos – sondern das Boni-System für Bahn-Manager und der Kurs der Politik. Claus Weselsky hat recht: Es ist Zeit, das zu ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2023
Ob Unpünktlichkeit oder Personalmangel, es gibt derzeit viele Baustellen bei der Bahn – dabei ist eines sicher: Schuld sind nicht die Lokführer
Ob Unpünktlichkeit oder Personalmangel, es gibt derzeit viele Baustellen bei der Bahn – dabei ist eines sicher: Schuld sind nicht die Lokführer

Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Den großen Streik wollte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der Vorweihnachtszeit nicht führen. Von einem „Aktionskomitee Bahn“ wird sie dafür kritisiert: Sie führe den Kampf lau, um dem Unternehmen Deutsche Bahn das Geschäft nicht zu vermasseln. Der GDL ist diese Art Kritik vertraut genug, denn sie kritisiert ihrerseits den DGB dafür, zu sehr auf die Politik Rücksicht zu nehmen, und hat sich deshalb vom Prinzip der Einheitsgewerkschaft verabschiedet. Und so geht es weiter: Die Politik kritisiert sich selbst aus demselben Grund – die Grünen werfen der FDP vor, zu viel Rücksicht auf die Haushaltssperre zu nehmen, der Linkspartei zufolge weichen die Grünen zu sehr vor der FDP zurück, und eine Wagen