Linke allzu verzweifelt, Rechte blind optimistisch – Zivilgesellschaft voller Hoffnung!

Essay Hoffnung prägt die neue Demokratiebewegung – jenseits von rechtem Wachstumswahn und linker Apokalyptik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2024
Eine Crux an der Hoffnung besteht freilich darin, dass sie sich nicht herbeireden lässt. Man kann nicht auf Knopfdruck hoffen, weil es gut ist für die Demokratie.
Eine Crux an der Hoffnung besteht freilich darin, dass sie sich nicht herbeireden lässt. Man kann nicht auf Knopfdruck hoffen, weil es gut ist für die Demokratie.

Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Deutlich drängt sich in diesen Tagen die Einsicht auf: Demokratie braucht Hoffnung. In den letzten Jahren hat weder die politische Rechte noch die Linke demokratische Hoffnungen gepflegt: Hoffnungen auf das unbeschädigte Gedeihen aller. Wenn diese Hoffnungen in der Zivilgesellschaft jedoch bröckeln, dann unterminiert dies den demokratischen Rechtsstaat.

Über Jahrzehnte bestand in den kapitalistischen Demokratien des globalen Nordens ein breiter gesellschaftlicher Hoffnungskonsens. Die demokratische Hoffnung auf allgemeines Gedeihen wurde mit der kapitalistischen Hoffnung auf wirtschaftliches Wachstum verknüpft. Von links bis rechts wurde auf allgemeines Wohlergehen durch ökonomisches Wachstum gehofft. Auf liberaler Seite wurden diese Hoffnungen in das berü