Der neue Schlossprediger

Desperate Despoten: Freiheit ist auch nur ein Wort

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Noch immer hofft der Berliner Despot Wow I. auf Sponsoren, die seinen Schlossbau befördern..... die Graue Frau versendet die Bundesmilliarden lieber in wärmere Nachbarländer, in Berlin kommt einfach kein Geld an. Auch der Präsident lässt sich in den letzten Tagen nicht mehr blicken, er muss sich in seiner langfristig angelegten Urlaubsplanung verlaufen haben.

Der Despot erinnert sich nur undeutlich an die Hedonisten im Ratskeller..... ob sie noch auf ihn warten? Das Goldene Buch wollte er ihnen bringen, den Boden der Stadt hat er ihnen versprochen, wenn sie ihm nur das Schloss finanzieren..... aber dieses Versprechen liegt tief in der Vergangenheit.... für die Zukunft taugt es vielleicht nicht?

Beim Frühstück mit der Herzensfreundin Marie-Antoinette bringt die Dame ihren Despoten auf einen guten Gedanken: „Lieber Wow, Du bist der großzügigste Mann, den ich mir vorstellen kann... Du bist total süß, wenn Du mit beiden Händen Geld aus dem Fenster werfen darfst, Münzen und Scheine in loser Reihenfolge.... aber mit dem Geldverdienen hast Du wenig Glück... leider bist Du nicht erfolgreicher als die wackeren Berliner Bürger... sexy, aber arm,“ Marie-Antoinette seufzt leise: „Du solltest endlich einen professionellen Eintreiber anheuern, der die Schlossmillionen einsammelt.“

Insgeheim fragt sich die schöne Marie-Antoinette gelegentlich, warum sie nicht längst mit einem pfiffigen Internet-Milliardär liiert ist. In der Hauptstadt der Habenichtse bringt das Despoten-Business kaum genug ein, um die Unkosten zu decken. Marie-Antoinette braucht dringend eine neue Sommerkollektion.

„Wie stellst Du Dir das vor?“ fragt Wow I. zurück, „wen wird man für so einen Job denn kriegen? Ich will selbst der Schlossherr werden, Du wirst meine Schlossherrin, aber ich will das Schloss mit niemandem teilen!“

Marie-Antoinette lächelt liebreizend: „ Lieber Wow, ich habe in den letzten Tagen von einem Wanderprediger gehört, der in den neuen Ländern von Amt zu Amt zieht, um über die Freiheit zu predigen.“

„Über Freiheit!?“ der Despot fällt glatt vom Frühstücksstühlchen, „warst Du zu lange im Solarium?“ Wenn heute nicht der Internationale Frauentag wäre, würde er jetzt gerne bösartige Bemerkungen über die begrenzten intellektuellen Möglichkeiten der weiblichen Spezies im allgemeinen und im besonderen loslassen (dafür ist Mann schließlich Despot...), aber die Herzensfreundin lässt es in ihrer übergroßen Güte nicht zu, dass er sich gerade heute daneben benimmt: „Er predigt von der Freiheit, die man feiern muss.... für die Freiheit soll man dankbar sein, und wie könnten die Landeskinder ihre Dankbarkeit besser zeigen als durch ein neues, strahlendes Schloss der Freiheit, das sie ihrem Despoten in Dankbarkeit errichten?“


Hier endet der 278. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

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Prolog: Kannibal Sarrazin

Hetär der Hedonisten Teil 1

Hetär der Hedonisten Teil 2

Hetär der Hedonisten Teil 3

Hetär der Hedonisten Teil 4

Hetär der Hedonisten Teil 5

Christlicher Wolff sucht neues Rudel

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Der schwäbische Saubermann

Fluch der weißen Frau

Der neue Schlossprediger

Tresor ohne Schlüssel

Die Graue Frau und das Eis

Pompa übt Fluchhafen

Delicious Martin stellt den Despot zur Rede

Wo ist der Neue Schlossprediger?

Zeit für den Rücktritt?

Takeoff Wow I.

Wow I. sehnt sich nach dem neuen Schloss, um mit seiner Herzdame endlich das Haus PreußischWow! in das güldene Buch der Geschichte Berlins einzuschreiben, aber der Schlossbau bleibt von Folge zu Folge chronisch unterfinanziert....

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Geschrieben von

archinaut

Ein Blick weitet den Horizont: Dieser Blog zieht um die deutschen Häuser

archinaut

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