Oper
Ring auf der Flucht
Man werde „den Tod dieser Kunstform gemeinsam feiern“, sagte Regisseur Stefan Herheim vor der Premiere seines „Rheingold“ in Berlin
Wille, Walle, Maniküre
In Berlin wurde ein neuer „Ring“ gezeigt. Sechs Stunden Sitzfolter fanden vor 770 Zuschauern statt – mit Infektionsschutz
Zwei Diven, ein Gedanke
Marina Abramović in einem Stück über die sieben Tode der Maria Callas – das hört sich toll an, geht aber leider schief
Triumph des Trotzes
Der Sound bei den 100. Salzburger Festspielen überwältigt. Es ist eine humane Antwort auf Virologen und Politiker, die das Leben gegen die Gesundheit verrechnen wollen
Doch nur Künstler
Vielen gilt Richard Wagner als klarer Antisemit. Moshe Zuckermann relativiert das
Toxisch gethrillert
Katie Mitchell inszeniert Bartóks „Blaubart“ mit umgedrehten Rollen. Dass auch Oksana Lyniv als Dirigentin brilliert, zeigt, dass die Männerdomäne Oper weiblicher wird
Erst klang das nicht avantgardistisch genug
Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ feiert in München einen tonalen Triumph
Wir brauchen weder Gott noch Kaiser
Barrie Koskys Inszenierung von Henzes „The Bassarids“ sprengt die Komische Oper, überfordert sie aber nicht
Weg vom Text
Neue Leitungen gehen neue Wege, sowohl im Schauspielhaus als auch im Theater am Neumarkt. Können sie das schwierige Publikum der Stadt für sich gewinnen?
Der kratzige Ton des Teichrohrsängers
Was bewegt Olivier Messiaen, Vögel zu zitieren? Für Adorno lauerte in ihrem Gesang „das Schreckliche“
Glanzvoll wie die Mindestrente
Frank Castorf castorfisiert Verdis „La forza del destino“ ohne ein Gespür für die Macht der Musik
Post aus der Hauptstadt
„Berlin is not Bayreuth“ war allenfalls die Parodie einer Parodie einer Oper.
Hübsch, der Müll
Bei den Salzburger Festspielen inszeniert Peter Sellars „Idomeneo“ als Klima-Oper. Ying Fang als Ilia muss den großen Umweltsünder China repräsentieren
1909: Erschreckende Klänge
Die bürgerliche Angst vor dem Umsturz ist groß. Richard Strauss könnte mit seiner Oper „Elektra“ die Musik revolutionieren, traut sich aber nicht
B-Movie mit Starensemble
„Rigoletto“ in der Staatsoper unter den Linden versucht sich an der Dekadenz einer militaristischen Männergesellschaft – und scheitert
Ach, hätt’ ich doch Gefühle
Die Wasserfrau „Oceane“, nach dem Romanfragment Theodor Fontanes, betört an der Deutschen Oper Berlin
Die Oper als Blockbuster
Berrie Kosky inszeniert an Berlins Komischer Oper "M - Eine Stadt sucht einen Mörder". Das gerät zum Hörspiel und nur Scott Hendricks darf wie ein Mensch aussehen
Bösewicht gesucht
In Halle muss ein Intendant gehen. War die Kunst des Wessis zu modern für die ostdeutsche Provinz? Eine Recherche
Schneechaos in der Staatsoper
Darf Elend so schön klingen? Zur Uraufführung von Beat Furrers „Violetter Schnee“
Asche im Bett
Aus dem Moskauer Arrest heraus hat Kirill Serebrennikow für das Opernhaus Zürich Mozarts „Così fan tutte“ dekonstruiert
Brüder des Gemetzels
Calixto Bieitos „Moses und Aron“ verweigert sich der Aktualität, ausgerechnet in Dresden
Himmlische Höllenmusik
Den Wagner-Einkehrwochen in Bayreuth sind die Salzburger Festspiele diese Saison weit voraus
Zukunftsmusik
Iván Fischer ist einer der visionärsten Orchesterleiter, Mahler für ihn ein Prophet
Krise der Union
Seehofer wütet und an der Berliner Staatsoper wird Verdis „Macbeth“ gegeben. Mit dabei: Plácido Domingo und Wolfgang Schäuble