Theatertreffen 2024: Warum sich die Kehrtwende gelohnt hat
Vor anderthalb Jahren sah es so aus, als sei das Berliner Theatertreffen in seiner Einzigartigkeit bedroht. Doch nun besinnt es sich auf seine Kernkompetenz und präsentiert eine tatsächlich bemerkenswerte Auswahl von zehn Inszenierungen
Sivan Ben Yishais „Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert“: Freiheit für Anne-Marie
Ibsens „Nora“ ist ein feministischer Klassiker. Doch befreien darf sich hier nur die Herrin. Am Schauspiel Hannover räumen Sivan Ben Yishai und Marie Bues daher den Nebenfiguren mehr Platz ein. Die nutzen ihn prompt und reißen alles ab
Robert Wilsons „Ubu“ beim Kunstfest Weimar: Antifaschistische Meditation
Das Kunstfest Weimar positioniert sich offen gegen das Erstarken der Rechten in Thüringen. Robert Wilsons Meditation über Alfred Jarrys antiautoritäre Groteske „Ubu Roi“ mit rekonstruierten Kostümen von Joan Miró passt da gut ins Programm
Tuscheln im Parkett: Maul halten oder gehen, das ist hier die Frage!
Und Goethe brüllte! Wie Goethe und Wagner das deutsche Publikum zum Schweigen brachten und wie traurig dieser Hochkulturmasochismus doch ist. Das Theatertagebuch von Eva Marburg

Theater in der Krise: „Es geht um Miete, Renten und Respekt“
Inflation, Publikumsschwund und drohende Budgetkürzungen – die Theater stecken in der Krise. Sind Gagenerhöhungen da angebracht? Die Genossenschafterin Lisa Jopt und der Intendant Thorsten Weckherlin streiten sich

Homeoffice, Krieg und Klimakatastrophe: Auf der Bühne geht es um alles
Kritikern gilt René Polleschs Intendanz an der Berliner Volksbühne bereits als gescheitert. Doch Fabian Hinrichs’ Wehklagen in „Geht es dir gut?“ ist großes Theater
Wir begreifen nicht, also schauen wir zu
Die Emotionen dringen nur über Bilder zu uns. Wir weinen und klatschen, aber verstehen nicht
Theater im Krieg: Über die Solidaritätsaktionen deutscher Bühnen
Schockstarre und fehlende Worte: Der Krieg in der Ukraine löst eine tiefgreifende Kulturkrise aus

Schock, Schmerz, Scham
Rausschmisse und Rücktritte an großen Bühnen, offene Briefe und Totenstille im Saal: So reagiert die Theaterszene auf den Krieg

Ohne Fassade
100 Variationen über die Gewalt – warum „[Blank]“ eine fantastische Zumutung ist

Peter Zadek tobt – warum ist das „zum Niederknien“?
Der Theaterroman „Sein oder Nichtsein“ von Klaus Pohl begeistert die Szene. Dabei ist er vor allem eins: Ein Plädoyer für Psychoterror

Hyper-Pop und Kritische Theorie
Zwölf Vorstellungen ausverkauft, vor der Premiere. Wie „Porno mit Adorno“ dem Publikum in Zürich ein ultradichtes, sinnentleerendes Spektakel präsentiert – und damit passend unsere kaputte Welt imitiert

Der Kontrastmittler
Matthias Brandt kehrt nach 20 Jahren zurück auf die Bühne. „Sachte, sachte“, will man ihm fast zurufen, so hart packt er Max Frischs „Mein Name sei Gantenbein“ dort an
Trutzburg Theater
Auch ohne Lockdown bleiben an vielen Häusern jetzt die Zuschauer:innen weg. Kritik als „Scheiße am Ärmel der Kunst“ zu bezeichnen, hilft da nicht unbedingt weiter

Schlafwagen zum Kollaps
Angesichts der Klimakrise missverstehen sich viele deutsche Bühnen als Hörsäle – das Publikum lehnt sich zurück und schaltet ab
Der Lappen bleibt unten
Unsere Kolumnistin will ins Theater. Das ist in Berlin in diesem Pandemie-Herbst nicht leicht

Furiose Spießer
Für seine erste Premiere hat sich Serge Dorny, der neue Intendant an der Staatsoper München, Gogols „Die Nase“ ausgesucht – und holt es in Putins Russland

Mit Bio-Zertifikat
Das neue Münchner Volkstheater steht im Schlachthofviertel. Auch die Premiere ist blutig

Flaue Power
Sibylle Bergs Außenseiter-Ballade „GRM Brainfuck“ ist eine Flut von Missvergnügen

Polleschs Gedanken-Trampolin
Höchste Erwartungen und ein kaum zu erfüllendes Vermächtnis – Manege frei an der Volksbühne

Die, die Monster bezwingt
Joana Mallwitz wird neue Chefdirigentin des Berliner Konzerthausorchesters. Wer ist die Musikbesessene?

„Mir gefällt das Dreckige“
Jan Speckenbach hat Live-Video am Theater miterfunden. Was hat er jetzt mit René Pollesch an der Volksbühne vor?

Labore des Wandels
Entlassungen allein werden die Theater nicht verändern. Wie können Lösungen aussehen?

Die alte Volksbühne lugt hervor
Zum Auftakt bedient sich René Pollesch am Zirkus. Der neue Intendant findet, dass diese halb im Verwegenen turnende Welt ein guter Anfang sein kann
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