Krieg und Frieden: Wann endet das Sterben in der Ukraine? Jakob Augstein trifft auf den Militärexperten Carlo Masala
Am 19. Februar konnte man sich diese Bilder ansehen: Russische Panzer, die durch Awdijiwka patrouillieren. Zuvor hatte sich das ukrainische Militär aus der Stadt im Osten des Landes zurückgezogen. Immer wieder liest man, dass mangelnde Ausrüstung den ukrainischen Soldaten an der Front zu schaffen macht. Carlo Masala gibt den Europäern eine Mitschuld an dieser Situation: Es würde auf dem Kontinent nicht gelingen, die Rüstungsproduktion so hochzufahren, dass die Ukraine dauerhaft unterstützt werden kann. „Es hat seit anderthalb Jahren keinerlei Bewegung gegeben“, kritisiert der Militärexperte im ZDF.
Dass es sich bei dem Konflikt mit Russland um einen Stellungskrieg handelt, glaubt Masala indes nicht. „Das Gerede von einem Patt halte ich für völlig falsch.“ Den Russen würden ständig Vorstöße gelingen, während die Ukraine ihre Anschläge auf Infrastruktur in Russland intensiviere. Diese Konstellation sei mit dem Begriff „Positionskrieg“ akkurater beschrieben.
Munition, Ersatzteile, Artilleriesysteme: Masala will, dass die EU langfristig die Ukraine mit all diesen Gütern versorgt. Doch kann es auf diese Weise irgendwann zu einem Frieden mit Russland kommen? Oder wird die militärische Auseinandersetzung dadurch bloß perpetuiert?
Über den Krieg in der Ukraine und Wege zum Frieden spricht Jakob Augstein mit dem Militärexperten Carlo Masala. Am Montag, den 25. März 2024, im Literaturhaus Berlin (Fasanenstraße 23 in 10719 Berlin) sowie live auf radioeins vom rbb. Tickets sind hier erhältlich.
Carlo-Antonio Masala (geboren 1968 in Köln) ist ein deutscher Politikwissenschaftler. An der Universität der Bundeswehr in München ist er Professor für Internationale Beziehungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Masala einer der bekanntesten und gefragtesten Militärexperten in Deutschland. 2023 erschien von ihm „Bedingt abwehrbereit: Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende“ im Beck-Verlag. Im Februar diskutierte Masala auf der Münchener Sicherheitskonferenz mit Verteidigungsminister Boris Pistorius über die Frage: Wie real ist ein Angriff Russlands auf NATO-Territorium?
Regelmäßig trifft Jakob Augstein im Kaminzimmer des Berliner Literaturhauses einen Gast, um über Wahrheit und Erfindung in den großen Erzählungen unserer Zeit zu reden. Ungestört von der Erregungsmaschine des Internets treffen sich zwei Menschen zum Gespräch und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Fragen, zuhören, verstehen, lernen. Das Vorbild dieses Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.