
Shakespeares „Sturm“ in Berlin: Tust du nicht hören mich sprechen?
Jan Bosses Inszenierung der wörtlichen Neuübersetzung von Jakob Nolte feiert Shakespeares Sprache als Groteske. Durchaus gelungen, aber etwas ziellos
„Wir können auch anders“ von Maja Göpel: Geschichten aus der Gemüseauslage
Maja Göpel hat (dieses Mal ganz offiziell mit Marcus Jauer) ein neues Buch geschrieben: „Wir können auch anders“. Weiß man nach der Lektüre, wie man die Zukunft bewusst gestalten kann?
Darf Sanna Marin tanzen? Die zwei Körper der Ministerpräsidentin
Ministerpräsidentin Sanna Marin möchte im Amt auch „Mensch sein können“. Als Frau? Unmöglich

„L’état et moi“: Eine Satire auf Preußentum und Zeitreisen
In „L‘état et moi“ gerät Sophie Rois als Kommunarde aus Paris ins Berlin von heute und wird zum „sans papier“
„Das Glückrad“ von Rysusuke Hamaguchi: Filme wie von Eric Rohmer
Der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi dreht Filme wie einst Eric Rohmer: sprachlastig, aber bezaubernd. Auch in „Das Glücksrad“ lässt er seinen Figuren nun viel Raum für widersprüchliche Gefühle
Frankreich schafft Rundfunkgebühren ab: Der Anfang vom Ende?
In Frankreich muss die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks neu organisiert werden. Schon wächst die Angst vor dem großen Ausverkauf unter Präsident Emmanuel Macron
Filmfestspiele Venedig: Großaufmarsch von Netflix am Lido
Die 79. Filmfestspiele in Venedig eröffnet die Netflix-Produktion „Weißes Rauschen“ mit Adam Driver und Greta Gerwig. Warum das nicht der Untergang des Kinos ist
Warum Sängerinnen wie Gülşen in der Türkei zu Feindinnen der Nation erklärt werden
Die türkische Popsängerin Gülşen wurde wegen einer flapsigen Bemerkung verhaftet und nun unter Hausarrest gestellt. Ihr Fall reiht sich in eine Musikgeschichte der Türkei ein, die sich vornehmlich über Gefängnisse erzählen lässt
Wie kann eine linke Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk aussehen?
Konservative, Rechte und Marktliberale nutzen den Skandal um RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für ihre Zwecke. Eher linke Ansätze von Kritik gehen im Polarisierungsnebel unter. Ein paar Vorschläge

Sowjetische Zwangsarbeiter im Dritten Reich: Geteiltes Erinnern
Das Dokumentationszentrum Prora auf Rügen zeigt eine Ausstellung über das Schicksal von Zwangsarbeiter:innen aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie ist in Zusammenarbeit mit der in Russland verbotenen Gesellschaft Memorial entstanden
Das richtige Bändchen, um im Café Tomaselli halbamüsiert darin zu blättern
Nach „Thomas Bernhard in Salzburg“, „Thomas Bernhard und Salzburg“ sowie „Das Salzburg des Thomas Bernhard“ ist nun endlich erschienen: „Thomas Bernhards Salzburg“. Unser Autor hätte lieber „Thomas Bernhards Ungenach“ gelesen

Von wegen Asyltourismus
Im Jahr 2029 werden abgelehnte Asylbewerber*innen in Boxen gesteckt und ausgeflogen. Doch dann sitzt ein ganz anderer Mann darin. Steffen Menschings Roman „Hausers Ausflug“ entwickelt daraus ein gewitztes Kammerspiel über Migration
Zum 100. Geburtstag des Bestseller-Autors John Williams: Verdächtig, dieser Stoner
Vor hundert Jahren wurde der US-amerikanische Autor John Williams, Autor des posthumen Weltbestsellers „Stoner“, geboren. Zeit für eine Revision

Lektor:innen mit Benefits
Ist es ein Skandal, dass die Wissenschaftlerin Maja Göpel ihren Bestseller von einem Journalisten verfassen ließ? Selbst Shakespeare hat doch … oder etwa nicht? Unser Lexikon klärt auf
„Sie wollen uns dazu bringen, dass wir uns selbst zensieren“
Gegen den iranischen Musiker Shahin Najafi wurde 2012 eine Fatwa verhängt. Er tauchte eine Weile in Deutschland unter und lebt heute in Kalifornien. Was bedeutet der tätliche Angriff auf Salman Rushdie für ihn?
Sind Blumen bourgeois?
Rebecca Solnit findet in George Orwell einen Mitstreiter für das Glück: Über das schwierige Verhältnis der Linken zu Natur und Schönheit

Arbeiterin, Mutter, Ostdeutsche
Literatur über die Arbeiterklasse hat Hochkonjunktur, nur stehen dabei selten die Frauen im Mittelpunkt. „Freitag“-Autorin Marlen Hobrack will das mit ihrem Buch „Klassenbeste: Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet“ ändern
Olaf Scholz und Christian Lindner sollten den neuen Piketty lesen
Thomas Pikettys neues Buch, „Eine kurze Geschichte der Gleichheit“, sollte Pflichtlektüre für alle Politiker sein, die in dieser Krise Verantwortung tragen. Es sind weniger als 1.000 Seiten!
Böses Online-Krokodil: Frisst Amazon jetzt die Verlage?
Es ist ein Desaster für die Buchbranche: während Corona palettenweise gelieferte Bücher gehen als Remittenden an die Verlage zurück

Wo die Lehrkraft zuletzt lacht
„Abbot Elementary“ verhilft dem verschrienen Genre der Sitcom zu neuen Ehren und geht als einer der Favoriten ins Rennen um die Primetime Emmy Awards

Trauma geheilt: Schiller lebt!
Seit einem traumatischen Weimar-Besuch vermisste unsere Autorin Schillers Geist. Nun hat sie ihn gefunden – in Philipp Hochmairs „Schiller Balladen Rave“

Fausthieb für den Löwen
In „Beast – Jäger ohne Gnade“ muss Idris Elba die eigene Familie in der Wildnis verteidigen

Chronik der deutschen Teilung: Bleierne Jahre in Ost und West
„Verlassene Werke“: Einmal mehr erweist sich der Schriftsteller Bernd Wagner als literarischer Chronist und kritischer Zeitzeuge der deutschen Teilung
Friedrich Schiller: Von „Wallenstein“ lernen, heißt zögern lernen
Friedrich Schillers „Wallenstein“ gilt vielen als altbacken. Doch gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine verdient das Stück eine Wiederentdeckung