Taliban
Karzai im Abzugsfieber
Der Präsident in Kabul denkt an sein Überleben nach dem "Tag X" und hat offenbar den Rückzugstermin für die Besatzungstruppen als politische Spielmasse entdeckt
Die Krise als Chance
Das Debakel der letzten Wochen hat für Obama immerhin ein Gutes: Es hat die Generäle zum Schweigen gebracht, die bis zuletzt an einen militärischen Erfolg geglaubt hatten
Ein paar Sekunden nur
Die Morde an Zivilisten durch einen US-Soldaten zeigen, wie sehr die Preisgabe von Werten der Zivilisation ans Barbarische das Leben unter einem Besatzungsregime prägt
Leicht entflammbar
Die angebliche Verbrennung von Koran-Texten auf einem US-Stützpunkt hat für Aufregung gesorgt. Die ISAF-Verbände werden mehr denn je zu Gefangenen ihrer Besatzungsmacht
Abzug vor dem Abzug
Unter dem Eindruck der Massenproteste hat die Bundeswehr einen kleinen Stützpunkt im Norden vorzeitig geräumt, doch kommt das eher einer Frontbegradigung gleich
Es bleiben Löcher im Sieb
Bisher ist kaum damit zu rechnen, dass die ISAF-Verbände 2014 eine nationale Sicherheitsstruktur hinterlassen können, die den Rückzug der ausländischen Truppen überdauert
Nimm drei
Die 40 wichtigsten weltpolitischen Fragen an einen, der glaubt, jede Antwort zu kennen: Dr. Parag Khanna, der Popstar unter den Politberatern
Die Hunde, die ich rief
Die Bundeswehr bleibt ein weiteres Jahr in Afghanistan. Doch welche Tradition vertritt sie? Ein Nachfahre von Holocaust-Überlebenden auf der Suche
Ein besonders überfüllter Zoo
Was vor zehn Jahren mit Camp X-Ray als Improvisation begann, werden die Vereinigten Staaten jetzt nicht mehr los – allen Beteuerungen von Präsident Obama zum Trotz
Hamidullah kehrte nie zurück
Am 10. Jahrestag der Eröffnung des US-Camps Guantánamo muss auch an Tausende von Gefangenen erinnert werden, die in Afghanistan oder anderswo festgehalten werden
Das Ei der Friedensbewegung
In Bonn demonstrierten knapp viertausend Menschen gegen die Afghanistan-Konferenz und für den Abzug der Bundeswehr. In anderen Punkten waren sie sich weniger einig
Taliban im Glück
Wer glaubt, die Taliban setzen sich grundsätzlich nicht an einen Verhandlungstisch, liegt falsch. Dafür müssen allerdings die Bedingungen stimmen
Drei Hubschrauber für Hamid Karzai
Der Präsident hat die Loya Jirga zur Farce degradiert, um eine strategische Partnerschaft mit den USA zu legitimieren
Der politische Pferdefuß
Die Agenda der Konferenz: Wie kann man aus Afghanistan abziehen, ohne die Erosion des politischen Systems zu beschleunigen?
Zur Räson bringen
Der NATO-Angriff auf pakistanische Militärs beschert dem Verhältnis zwischen Washington und Islamabad eine jähe Talfahrt und unterläuft eine Befriedung Afghanistans
Kein Gruppenbild mit Taliban
Die USA finden plötzlich Gefallen an einer Art OSZE in Zentralasien. Sie wollen ein regionales Sicherheitssystem, das zugleich ihre militärische Präsenz festschreibt
Sie stießen auf taube Ohren
Vor zehn Jahren verbreiteten Künstler und Politiker einen Afghanistan-Aufruf, doch blieb ihr Appell gegen Krieg und Besatzung weitgehend und bis heute ungehört
Aus der Sicht eines Erdferkels
Tom Koenigs Buch über seine UN-Mission in Afghanistan ist ein Politikerbuch der anderen Art: ironisch und entwaffnend offenherzig
Abziehen, aber nicht kapitulieren
USA und NATO sind zehn Jahre nach dem Sturz der Taliban in eine kaum mehr haltbare Situation geraten, weil sie eine illegitime Regierung stützen, die diskreditiert ist
Blitze im grünlichen Licht über Kabul
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 greifen die USA aus einem Gefühl der Rache vor zehn Jahren Afghanistan an und beenden die Herrschaft der Taliban
Mission gescheitert
Nach zehn Jahren ist der Krieg am Hindukusch verloren. Den USA und ihren Verbündeten geht es nur noch darum, das Gesicht zu wahren
Helfer unter falschem Verdacht
In Pakistan suggeriert ein von der CIA engagierter Arzt Verbindungen zur Hilfsorganisation Save the Children. Wie Geheimdienst-Operationen die Entwicklungshilfe gefährden
Zum Frontstaat ernannt
Der Nachbarstaat Afghanistans ist tief in den Anti-Terror-Feldzug verstrickt. Von den zerstörerischen Gefahren, die dem Land drohen, kann es sich nur selbst befreien
90.000 werden bleiben
Die Fieberkurve der Gewalt zeigt derzeit nach oben. Auch deshalb fällt wohl der von Präsident Obama bis Jahresende angekündigte Truppenabzug eher bescheiden aus