Til Schweiger´s DIE BRÜCKE 2.0

Film und Kino Die deutsche Neuverfilmung von IM WESTEN NICHTS NEUES wurde mit mit sensationellen vier OSCARS ausgezeichnet. Til Schweiger möchte nun im neuen Kriegsfilm-Boom eine Neuverfilmung des Erfolgskriegsfilms DIE BRÜCKE auf die Leinwand bringen.

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DIE BRÜCKE (Deutschland 1959) von Bernhard Wicke, mit Franz Bohnert, Fritz Wepper, Michael Hinz, Frank Glaubrecht, Volker Lechtenbrink, Karl Michael Balzer, Cordula Trantow, Wolfgang Stumpf und Günter Pfitzmann ist einer der bedeutendsten und besten Antikriegsfilme aller Zeiten. Nur 14 Jahre nach Kriegsende erzählt dieses Meisterwerk des deutschen Nachkriegskinos das Schicksal einer verlorenen und verratenen Generation, die noch bis zum Schluss als Kanonenfutter vergeudet wurde.
Deutschland an der Heimatfront. Im Frühjahr 1945 ist der Zweite Weltkrieg in der Endphase. Amerikanische Truppen rücken immer näher. Eine Gruppe Jugendlicher meldet sich freiwillig zum Wehrdienst. Der Oberstudienrat versucht, eine Befreiung von der Wehrpflicht zu erreichen, scheitert aber. Der erfahrene Unteroffizier Heilmann, der mit der Verteidigung des Ortes beauftragt ist, möchte den Jungs etwas Gutes tun und teilt sie zur Verteidigung einer strategisch unbedeutenden Brücke ein. Als die gegnerischen Truppen anrücken, nehmen die Jungsoldaten ihre Aufgabe absolut ernst und richten eine Katastrophe an, die kaum einer von ihnen überleben soll.

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Das Ergebnis war immerhin eine Oscar-Nominierung. Noch viele Jahre erhielt Regisseur Bernhard Wicki Briefe von jungen Männern, die den Film als Inspiration nahmen, den Wehrdienst zu verweigern.

Der Donald Trump des deutschen Kinos Til Schweiger hatte mit HONIG IM KOPF einen Riesenerfolg mit 7 Millionen Zuschauern*innen. Die Neuverfilmung HEADFULL OF HONEY mit Nick Nolte in der Seniorenrolle war ein weltweiter Riesenflop. Deutsche Mundartversionen schafften es nicht über das Planungsstadium hinaus. Auch die späteren tragischen Stoffe von Til Schweiger flloppten im deutschen Kino mit 70.000 (DIE RETTUNG DER UNS BEKANNTEN WELT) und 90.000 Kinozuschauern*innen (LIEBER KURT) und blieben außerhalb vom deutschen Sprachraum mehr oder weniger ungesehen.
Aber Kriegsfilme oder Antikriegsfilme gehen scheinbar immer, wie am jüngsten OSCAR-Erfolg IM WESTEN NICHTS NEUES zu sehen ist. Til Schweiger erhofft sich nun den finanziellen, künstlerischen und auch internationalen Erfolg mit einer Neuverfilmung des unvergleichlich guten DIE BRÜCKE. Vorläufiger Arbeitstitel soll „DIE BRÜCKE 2.0“ sein. Es dürfte interessant sein, welche deutschen Darsteller im Heranwachsenden-Alter Schweiger auswählen und besetzen dürfte. Die Besetzung aller drei Töchter als Schwester, Klassenkameradin oder Tante oder Klassenlehrerin dürfte sicher sein. Den Unteroffizier Heilmann, der die Jugendliche bei der Bewachung der Brücke zu betreuen versucht, möchte Til Schweiger selbst spielen; er ist der Meinung, dass in dieser Rolle eine durchsetzungsstarke Respektsperson mit klarer und deutlicher Aussprache erforderlich sei.

Aktuell läuft ganz neue Til Schweiger´s selbst inszenierte späte Fortsetzung seines frühen 1991er Erfolgsfilmes MANTA MANTA. Der Erfolg dürfte abzuwarten sein. Was Hollywood-Star Tom Cruise mit seiner späten TOP-GUN-Fortsetzung gelang, ist einem Til Schweiger nicht unbedingt sicher.

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Geschrieben von

Martin Betzwieser

Personifizierter Ärger über Meinungsmanipulation, Kino- und Kabarattliebhaber

Martin Betzwieser

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