„Eine Illusion“
Theater muss scheitern, wenn es an seine politische Wirksamkeit glaubt, sagt Jakob Hayner
Knie auf Hals
In Johan Simons’ Inszenierung der „Befristeten“ ist die Bühne ein Ort des Todes
Er hatte was zu sagen
Während heutzutage KünstlerInnen darum betteln, als „systemrelevant“ anerkannt zu werden, stellte der Dramatiker Rolf Hochhuth noch die Systemfrage
Früher war mehr Pathos
Während die Bühnen ruhen, können wir uns überlegen, was wir künftig gerne sähen. Eine Anthologie hilft dabei
Sistah Kohlhaas
In Leipzig geben Sandra Hüller und Jens Harzer eine formidable „Penthesilea“
Es ist ein politisches Problem
Das Berliner Maxim Gorki-Theater ließ sich seine zweite Roma Biennale nicht nehmen
Schluckspecht Bert Brecht
Der „Blaue Vogel“ war ein legendärer Berliner Ort: Hier hat Brecht sich ausgiebig inspiriert und kaputtgesoffen. Die Forschung will davon bis heute nicht viel wissen
Brüten über dem Abgrund
Dürrenmatts „Romulus der Große“ ist in Wiesbaden Herrscher über einen höchst amüsanten Hühnerhaufen
Seid wie Sydney
Nach dem Krieg gab es einen Boom der Theaterneubauten in Deutschland. Sie sind Kinder ihrer Zeit. Wie rettet man sie ins Heute?
Free Kirill
Am Deutschen Theater kommt Kirill Serebrennikovs „Decamerone“ auf die Bühne. Der Liebes- und Sexreigen lässt ratlos zurück, aber die russische Sprache ist schön
Depression ist Zorn
Ulrich Rasche inszeniert in Berlin „4.48 Psychose“ von Sarah Kane. Dass bei ihm zu viel gebrüllt und marschiert werde, findet er nicht
Wir sind es, nicht du
Das Zeitalter des Individualismus war ein Versehen. In Enis Macis „Bataillon“ wird das Schicksal der Welt wieder von vielen gewoben
Man könnte ja mal lieben
Laibach zelebriert in Berlin Texte von Heiner Müller – als Musical. Deutsch können sie nicht, aber das ist gerade gut
Toxisch gethrillert
Katie Mitchell inszeniert Bartóks „Blaubart“ mit umgedrehten Rollen. Dass auch Oksana Lyniv als Dirigentin brilliert, zeigt, dass die Männerdomäne Oper weiblicher wird
Frauenschwemme beim Theatertreffen
Vergangenes Jahr beschlossen die Berliner Festspiele eine Frauenquote. Hat sich seitdem etwas am Geschlechterverhältnis geändert?
Geile Grafik!
In Susanne Kennedys Inszenierung von „Ultraworld“ wird der Held zu einer Figur in einem Computerspiel: der neue Mensch?
Sonne im Arsch
Still genießen die Menschen der Bodenseeregion ihren Reichtum. Dass er auch auf zwielichtige Rüstungsgeschäfte zurückgeht, zeigt das Theater Konstanz
Moral ist eine warme Granate
Thomas Melles „Ode“ an die Kunstfreiheit für das Deutsche Theater will unbedingt aufrütteln – nur wen?
„Es war falsch“
Helge Schmidt bringt den Cum-Ex-Skandal auf die Bühne und erforscht das Leben im Plattenbau
Pimp my Ravioli
Anke Stellings „Schäfchen im Trockenen“ kommt im Schwabenland auf die Bühne. Nun dürfen die Begüterten über sich lachen und ab und zu stumm schlucken
Es kommt kein Trost
Karl Schönherrs „Glaube und Heimat“ mochten auch die Nazis. Michael Thalheimer gräbt es wieder aus
Intendantenballett
Ungarns neues Kulturgesetz ist ein Schlag gegen die Theaterszene
Eine neue Stadt
Im Deutschen Theater sucht Brigitte Reimanns „Franziska Linkerhand“ nach der Synthese zwischen dem Notwendigen und dem Schönen
Zur Sonne, zu Aldi
„Rot oder Tot“ collagiert die 89er-Wende und den Frust, der ihr folgte