Serienadaption: Vampire mit Gefühlen
Der Serie „Interview mit einem Vampir“ gelingt, woran andere Neuverfilmungen der letzten Jahre scheitern: Den Stoff in der Gegenwart zu aktualisieren, ohne die Vorlage aus dem Blick zu verlieren
„The Banshees of Inisherin“: Vom Ende einer Freundschaft
Oscarfavorit: Ein Konflikt, der scheinbar aus dem Nichts entsteht und eine ganze Gemeinschaft zu zerreißen droht. Martin McDonaghs „The Banshees of Inisherin“ handelt von der zerstörerischen Kraft des Grolls
Jahrzehnt der Zuversicht: Charlotte Gainsbourg als Geschiedene im Paris der 80er
Geschichte der Emanzipation: In Mikhaël Hers’ Film „Passagiere der Nacht“ muss Charlotte Gainsbourg als geschiedene Frau im Paris der 1980er lernen, alleine zurechtzukommen

Inflation, Hitler, Weimarer Republik: Sieben Bücher über das Jahr 1923
Ruhrkampf, Hyperinflation, Aufstände der Kommunisten, Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle: 1923 ist ein „gefundenes Jahresfressen“, schreibt Sachbuch-Kolumnist Erhard Schütz. Ein Überblick
Fesselnde Temperatur: Fieber am Morgen und Fieber bei Nacht
Keine Sorge, wir dilettieren nicht als Ärzt:innen, sondern verlassen uns auf unsere Kernkompetenz: Bücher, Filme, Podcasts. Sie handeln vom Fieber – ans Bett fesselnder sowie der wohl berühmtesten leicht erhöhten Temperatur der Literatur

Spekulative Historie im DHM: „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können“
Die Ausstellung „Roads not Taken“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin versucht es mit spekulativer Geschichtsschreibung. Wie funktioniert das Experiment?
Von „high bis down, aufgeweckt bis komatös“: Prof. Schütz liest die Sachbücher des Monats
Einmal im Monat bespricht Prof. Erhard Schütz Sachbücher, die man unbedingt lesen sollte. Diesmal „probiert“ er psychoaktive Pflanzen und radelt begeistert durch ein Vorkriegsberlin

Xavier Giannolis Balzac-Adaption „Verlorene Illusionen“: Fake News vergangener Zeiten
Kontroversen und Enten: Die Balzac-Verfilmung „Verlorene Illusionen“ von Xavier Giannoli zeigt den Medienbetrieb der 1820er Jahre in Paris. Zuschauer:innen dürfen sich wundern, wie wenig sich doch seitdem verändert hat

„Aftersun“ von Charlotte Wells: So wahr wie ergreifend
Die schottische Regisseurin Charlotte Wells erzählt mit ihrem Filmdebüt „Aftersun“ unheimlich eindrucksvoll und bewegend von der vielleicht letzten Urlaubsreise einer Tochter mit ihrem jungen – und depressiven – Vater
Sophie Passmanns „Studio Orange“: Vielleicht doch genialer, als wir dachten?
Die erste Folge von Sophie Passmanns neuer Literatursendung war schwer zu ertragen. Warum die zweite Folge von „Studio Orange“ mit Michel Friedman und Mithu Sanyal so viel besser ist
Norbert Mappes-Niediek zu Jugoslawien: Die unheilvolle Dynamik des Krieges
„Krieg in Europa. Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent“ lautet der Titel des herausragenden Buchs von Norbert Mappes-Niediek. Der Südosteuropa-Experte schreibt über den Zerfall Jugoslawiens. Ein Standardwerk
Ernest Hemingways „Wem die Stunde schlägt“: So viele wahrste Sätze
Die brillante Neuübersetzung von Ernest Hemingways „Wem die Stunde schlägt“ zeigt, wie viel uns diese Geschichte auch nach mehr als 80 Jahren zu sagen hat
„Magyar Modern“: Moholy-Nagy, Kassák und Péri im Berlin des frühen 20. Jahrhundert
Wie entscheidend und vielfältig der Einfluss ungarischer Modernisten wie László Moholy-Nagy oder Joseph de Lampérth im Berlin der 1910er Jahre war, zeigt die eindrucksvolle Ausstellung „Magyar Modern“ in der Berlinischen Galerie

Peter Handkes „Zwiegespräch“ am Burgtheater Wien: Drei Greise auf Reise
Im Wiener Akademietheater, einer Spielstätte des Burgtheaters, debütiert Rieke Süßkow mit einer Inszenierung von „Zwiegespräch“. Es ist der jüngste Text von Peter Handke, der hier zum Generationenkonflikt mutiert
Kein bisschen Stuckrad-Barre: Suhrkamp-Pop im besten Sinne
Florian Neuners befasst sich seit über 20 Jahren mit der (Neo-)Avantgarde. „Für eine neue Literatur“ versammelt Texte von 1999 bis 2022. Ein großartiger Band für eine experimentierfreudige Leserschaft
„Die geheimste Erinnerung der Menschen“ von Mohamed Mbougar Sarr: Fesselndes Meisterwerk
Mohamed Mbougar Sarrs „Die geheimste Erinnerung der Menschen“ ist alles in einem: Märchen, Krimi und Satire auf den Literaturbetrieb. Für seinen fesselnden Roman bekam der Senegalese Mohamed Mbougar Sarr den Prix Concourt 2021

„Unity“: Nina Hagens Einheitsmahnmal
Nina Hagen veröffentlicht ihr neues Album „Unity“ bei Herbert Grönemeyer. Um Antworten auf eine Welt im Krisenmodus ist sie mal wieder nicht verlegen. Manche wirken aber doch etwas aus der Zeit gefallen

Podcast „Kinderfilm“: Nur Kommerz für Kinder
Der deutsche Kinderfilm scheut Risiken und liebt die Moral und ist dabei sehr erfolgreich. Der neue Podcast „Kinderfilm“ diskutiert die Produktionsbedingungen
„An einem schönen Morgen“ von Mia Hansen-Løve: Vater altert, Mutter lästert
Mia Hansen-Løves Film „An einem schönen Morgen“ porträtiert Eltern, für die die eigenen Kinder nicht viel zählten. Eine Geschichte von der Mitte des Lebens zwischen Neubeginn und dem Alltag mit alternden Eltern
„Sein Reich“ von Martin Schäuble: Ferien unter Reichsbürgern
Martin Schäuble hat ein Jugendroman geschrieben, der mehr als ein Sachbuch leistet. Er zeigt, wie fließend die Grenzen zwischen ungefährlicher Spinnerei und extremistischen Tendenzen in der Realität häufig verlaufen
„Unter Reichsbürgern“ von Tobias Ginsburg: Raus ins Reich
Tobias Ginsburg hat sich zu Reichsbürgern gesellt. Einzusteigen war leichter als auszusteigen. Seine Undercover-Recherche erinnert an die Reportagen Günter Wallraffs
„Reichsbürger“ von Andreas Speit: „Kraftbaum“ vorm Kopf
Reichsbürger sind mehr als skurrile, langzeitarbeitslose Gestrige, mehr als provinzielle Esoteriker. Der Sammelband „Reichsbürger – Die unterschätzte Gefahr“ lehrt, all die Spinner lieber ernst zu nehmen
Barocktage an der Staatsoper Unter den Linden: Unmöglich, sich daran sattzuhören
Die Barocktage an der Staatsoper Unter den Linden warteten dieses Jahr mit zwei hochkarätigen Premieren auf: vergessene Opern von Mozart und Vivaldi
Hexenjagd oder moralische Panik? Adrian Daub glaubt nicht an eine „Cancel Culture“
Alle reden von „Cancel Culture“, aber gibt es sie wirklich? Denn: Keiner kann sie definieren. Möglicherweise ist sie nur ein altes Gespenst mit vielen Verwandten. Der Literaturwissenschaftler Adrian Daub klärt auf