Bruch mit traditionellen Sichtweisen: Katja Hoyers Geschichte vom „Kaiserreich“
Mit ihrem Buch „Diesseits der Mauer“ zog Katja Hoyer viel Kritik auf sich, weil sie die DDR nicht als reine Diktaturgeschichte lesen wollte. Nun hinterfragt sie eine andere deutsche Erzählung
„Der Stich der Biene“ von Paul Murray: Den Untergang abwenden
Paul Murray gilt als der irische Jonathan Franzen – nur lustiger und rasanter. Auch „Der Stich der Biene“ ist ein großer Wurf
Neueste Sachbücher, vorgestellt von Prof. Dr. Erhard Schütz
Unser Kolumnist Prof. Erhard Schütz liest Erstaunliches über das unterschiedliche Verhalten unter Alkoholeinfluss, den Auf-und Abstieg der PiS-Partei und „Schwesterlichkeit" als politische Praxis
„The Fall Guy“ mit Ryan Gosling: Ein Eimer Popcorn fürs Auge
„The Fall Guy“ bietet coole Sprüche, tolle Stunts und Ryan Gosling und Emily Blunt als Traumpaar. Was will man mehr?
Avantgarde-Roadmovie von Radu Jude: Freiheit zur Selbstausbeutung
Radu Judes Avantgarde-Roadmovie „Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt“ entlarvt das Europa von heute
„Zwischen uns das Leben“ von Stéphane Brizé: So bringt man Steine zum Weinen
Stéphane Brizé hat nach seinem Arbeitskampfdrama „Streik“ nun mit dem melancholischen „Zwischen uns das Leben“ einen der schönsten, aber auch traurigsten Liebesfilme des Jahres gedreht
„Asche“ von Elfriede Jelinek an den Münchner Kammerspielen: Der letzten Menschen Trauer
Zum dritten Mal widmet sich Elfriede Jelinek der Menschheitskatastrophe Klimawandel. In „Asche“ an den Münchner Kammerspielen geht es um das Danach und das Erbe der Romantik. Falk Richter entwirft dafür eine grelle Bildsprache
Abschied von René Pollesch an der Volksbühne: Trauer ist, wenn sogar der Holzwagen schreit
An der Volksbühne Berlin wurde mit einer bewegenden dreistündigen Bühnenfeier von dem Theaterregisseur und Autor René Pollesch Abschied genommen. Doch die Trauerarbeit sollte ihn nicht zum Monument erstarren lassen
Kämpfen lohnt sich
Nora Markard und Ronen Steinke ermutigen uns in ihrem Buch, die Mittel des Rechts besser zu nutzen. Das Recht allein rettet aber weder den geschundenen Planeten noch die gefährdete Demokratie – weshalb wir uns alle besser auskennen sollten
„Im Gespräch“ von Kersten Knipp: Genießt den Aufbruch, verschmäht die Phrase!
Konversation betreiben, mit Herz und Verstand – in seinem Buch „Im Gespräch: Wie wir einander begegnen“ liefert Kersten Knipp dafür Anregungen
Glücklich im Lockdown. Jean-Philippe Toussaints neuer Roman: „Das Schachbrett"
Jean-Philippe Toussaint führte im Lockdown ein glückliches Leben. Ein Glücksfall ist auch sein Erinnerungsbuch. 64 Kapitel gliedern dieses romanhafte Memoir, das nur auf der Oberfläche ein „Corona-Buch“ ist
„Zu Gast im Westen“ von Ingo Schulze: Aus dem Kellerloch der Transformation
Der ostdeutsche Schriftsteller Ingo Schulze war als Stadtschreiber im Westen. Seine ostdeutsche Perspektive ist interessant und einmalig, weil er mit der gemeinsamen Erfahrung permanenten Wandels Vergleichbares entdeckt
Quoteneinbruch bei der Erfolgsserie „Charité“: Warum das Publikum lieber wegsieht
Die vierte Staffel der Erfolgsserie „Charité“ spielt in der Zukunft und bei 50 Grad im Schatten. Operiert wird unter dystopischen Bedingungen, die realistisch betrachtet gar nicht so abwegig sind. Warum interessiert das so wenige?
„Armut" von Matthew Desmond oder: Wir alle sind in die Ausbeutung verstrickt
Armut existiert nur, weil die Gesellschaft von ihr profitiert, schreibt der Pulitzer-Preisträger und Soziologe Matthew Desmond. Warum sein Buch auch uns angeht
Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne: Die wollen nicht nur spielen
Koloniale Kontinuitäten in Portugal oder italienische Arbeiter, die eine Fabrik besetzen: Das Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne in Berlin ist eine wohltuende Gelegenheit, über den eigenen Bühnenrand zu blicken
Miniserie „The Sympathizer“ von Park Chan-wook: Immer auf der falschen Seite
Ein vietnamesischer Doppelagent flieht in die USA: Die Romanadaption „The Sympathizer“ fächert vietnamesische Sichtweisen auf den Vietnamkrieg auf
„Sie und der Wald“ von Anaïs Barbeau-Lavalette: In der Natur ohne Uhr und Handy
Zwei Familien – und die Leser – schöpfen Kraft aus Kanadas Wildnis in „Sie und der Wald“ von Anaïs Barbeau-Lavalette. Eine wundersame, aufmunternde Lektüre
Ersan Mondtag und Yael Bartana im Deutschen Pavillon in Venedig: Das ist unser Haus
Unsere Autorin war vor der Eröffnung der 60. Kunstbiennale in Venedig im Deutschen Pavillon, wo Ersan Mondtag und Yael Bartana alternative Lesarten von Geschichte und Zukunft anbieten
Willkommen bei den Heelers: Warum „Bluey“ die beste Kinderserie für Erwachsene ist
Anders als „Peppa Wutz“ oder „Paw Patrol“ unterhält die Animationsserie „Bluey“ auch Erwachsene bestens. Woran das liegt? Eine Einführung in das fabelhafte Leben einer sehr urbanen Hundefamilie, in der die Eltern jeden Quatsch mitmachen
Für die NATO gegen die Kurden
Das Buch „Geflohen. Verboten. Ausgegrenzt. Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird“ beleuchtet die anti-kurdische Repression des deutschen Staates
„Was wahr ist“ von Carolin Emcke: Die Katastrophe enträtseln
Carolin Emcke erörtert in „Was wahr ist“, wie man beim Erzählen über Gewalt und Klima der Wahrheit gerecht wird
Georgi Demidow: „Fone Kwas oder Der Idiot“ – Über die Unmöglichkeit, den Himmel zu sehen
Georgi Demidow starb in dem Bewusstsein, dass all seine Manuskripte für immer verloren seien. „Fone Kwas oder Der Idiot“ erzählt vom Wahnsinn des Stalin-Terrors. Endlich wird dieser Roman auch für deutsche Leser:innen wiederentdeckt
„Civil War“ von Alex Garland: Im zweiten amerikanischen Bürgerkrieg
Die Gegenwart in die Zukunft gedacht: Alex Garland schildert die USA in seinem neuen Film „Civil War“ als von bewaffneten Konflikten zerrissenes Land. Das hat dem britischen Regisseur beim SXSW-Festival in Austin Vorwürfe eingebracht
Skandal um DDR-Roman „Maifliegenzeit“ von Matthias Jügler: Es gibt zwei Fraktionen
Eine Lesung in Leipzig wird abgesagt, weil der Schriftsteller Matthias Jügler sich nicht zu Belegen für seine Geschichte fragen lassen will. Der Streit um seinen Roman „Maifliegenzeit“ erzählt viel über den Umgang mit der DDR-Vergangenheit