Der Hitlerputsch-Prozess von 1924 wird zum Hochamt für die Todfeinde der Weimarer Republik
Zu ihren Lebzeiten ist die Weimarer Republik selten so vorgeführt worden wie durch den Prozess nach dem faschistischen Putschversuch vom 9. November 1923 in München. Sogar das Plädoyer des Staatsanwalts ist eine Laudatio auf Hitler
Die Wahlverweigerer: Champagner trinken, aber nicht wählen gehen
Die liberalen Freunde unseres Autors machen ihr Kreuz nirgendwo mehr. Er wollte von ihnen wissen: Was stört Euch an unserem System? Ein Lehrstück über die gesellschaftlichen Folgen von Covid, Krieg und Wirtschaftskrise
Past / Future / Art: In Melitopol blüht noch kein Weizen
Die Kuratorin Kateryna Semenyuk und die Philosophin Oksana Dovgopolova gründeten 2019 die Organisation Past / Future / Art, um Erinnerungskultur anders zu gestalten. Dann kam der Krieg
Frank Trentmanns Analyse der „Moralisierung“: Wie die Deutschen allzu gut wurden
Immer öfter wird hierzulande vor „Moralisierung“ gewarnt. Frank Trentmann hat sich auf deren Spur begeben
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: ARD und ZDF in Schieflage
Es ist ja nicht so, dass die Länder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht reformieren wollen. Jünger und sparsamer soll er werden. Aber was ist mit dem Anspruch, die Meinungsvielfalt in der Bevölkerung abzubilden und zu stärken?
Fien Veldmans Roman „Xerox“: Die Wirklichkeit der Arbeiterklasse erzeugt schwitzige Hände
Fien Veldmans namenlose Protagonistin hat den sozialen Aufstieg geschafft und hasst ihre Kollegen. Verbundenheit empfindet sie im phänomenalen Roman „Xerox“ nur mit ihrem Drucker

Schreibende Söhne über ihre Mütter: Was ich über Mama noch sagen wollte
In der Tradition Peter Handkes: Schriftsteller wie Didier Eribon und Wolf Haas schreiben über ihre Mütter
Auszug aus „Die Farbe des Feuers“ von Jakob Augstein: Sternzart duften ihre Blüten
Jakob Augsteins neuer Roman „Die Farbe des Feuers“ rankt sich um ein Anwesen mit Orangenhain in Südfrankreich. Um Liebende und die falsche Hochzeit im Garten eines Industriellen. Und um Sami, der einer ungeheuren Tat beschuldigt werden wird
Palästinenserin Farah Morad in Gaza: Wenn wir sterben, dann gemeinsam
Die Palästinenserin Farah Morad reiste vor Monaten mit ihren Kindern aus Großbritannien in den Gazastreifen, um die Familie wiederzusehen. Sie hätte nie gedacht, für 77 Tage in einem schrecklichen Krieg gefangen zu sein
Ukraine: Wer eine Frau mit Behinderung heiratet, muss nicht an die Front
In der Ukraine versuchen Männer, der Armee zu entkommen. Manche erkaufen sich das Sorgerecht für ihre Kinder, andere die Ehe mit Pflegebedürftigen
Taurus: Olaf Scholz zieht die Konsequenzen aus der realen Gefahr atomarer Eskalation
Mehrfach stand die Welt am Abgrund, weil Wladimir Putin den Einsatz von taktischen Atomwaffen in der Ukraine erwog. Olaf Scholz hat daraus in der Taurus-Frage die Konsequenzen gezogen – und gewinnt plötzlich an Statur als Friedenskanzler
Ronya Othmanns Roman „Vierundsiebzig“ über den Genozid an den Êzîden: Ein notwendiges Buch
Im August 2014 verüben Kämpfer des sogenannten Islamischen Staats schwere Verbrechen an den Êzîden im Nordirak. Ronya Othmann, Tochter eines Êzîden, stellt sich in „Vierundsiebzig“ dem Unbegreiflichen. Ein erschütterndes, notwendiges Buch
„Im Krieg boomt der Ruf nach Helden“
Wie werden Soldaten dazu gebracht, ihr Leben für einen Krieg zu opfern? Der Kultursoziologe Ulrich Bröckling über Heroismus und Verweigerung
Judith Butler: Verstehen heißt nicht rechtfertigen. Eine Antwort auf meine Kritiker:innen
Nach einem Videoschnipsel mit Äußerungen über die Hamas als Widerstandsbewegung hagelte es Kritik. Hier erklärt die Philosophin Judith Butler, was sie daran betroffen macht – und stellt klar, für Gewaltfreiheit zu stehen
RAF-Getöse ist nur Simulation von Politik
Der Deutsche Herbst im Winter: Es klingt wie 1977. Doch im aktuellen politischen Kontext ist die Hatz auf Daniela Klette und ihre Gefährten nicht viel mehr als Begleitmusik
Eva Illouz: Warum Judith Butler keine Linke ist
Erneut bezeichnete die Philosophin Judith Butler den Terroranschlag der Hamas als „bewaffneten Widerstand“. Die israelische Soziologin Eva Illouz erklärt hier, warum solche Äußerungen für sie weder links noch antirassistisch sind
Wir Heimatlosen: Vom Gefühl, in den aktuellen Debatten nirgendwo zuhause zu sein
Früher galten wir als „kritisch“, heute nennt man uns „Versteher“. Ob Krieg oder Rassismus: Wir fremdeln mit der Öffentlichkeit. „Ambiguitätstoleranz“ hilft auch nicht mehr, und unser Kainsmal ist der Konservativismus
Julian Assange: Nicht nur Olaf Scholz spricht sich gegen seine Auslieferung aus
Olaf Scholz überrascht mit Worten gegen die Auslieferung von Julian Assange an die USA. Im Europaparlament fordern Politiker das Ende der perfiden Verfolgung des Journalisten. Und die Nachfolgerin von Nils Melzer bei den UN wird deutlich
Ecuador: Rosenzucht für den Weltmarkt schafft mehr Arbeitsplätze als Bananen oder Palmöl
Neben der Konkurrenz aus den Niederlanden, Kenia und Äthiopien haben sich die Blumenproduzenten mit ihren Plantagen am Vulkan Cayambe in Ecuador etabliert. Doch schädigt das Versprühen von Pestiziden die Umwelt
Deutschlands Universitäten: Campus der Neurotiker
Bedroht eine „linksgrüne Hegemonie“ das akademische Leben? Oder ist Wissenschaftsfreiheit eine Chiffre für „neurechte Narrative“? Fest steht: Die Uni-Kultur muss auf die Couch. Eine Psychoanalyse
Adorno und Gehlen, Marcuse und Freyer: Die Kritische Theorie und ihre Freunde
Konsens auf der Couch: Die Vertreter der Kritischen Theorie und ihre liberalkonservativen Gegner waren öfter „per Du“ als bekannt, weiß unser Autor
Tod durch Polizeigewalt: Er hat gern gelebt, sagt die Mutter
Am 2. Mai 2022 stirbt der psychisch kranke Deutschkroate Ante P. bei einem Polizeieinsatz in Mannheim. Die beteiligten Beamten werden kaum bestraft. Die Angehörigen sind über das Urteil entsetzt
Ökologische Geldanlage: Greenwashing oder Sparbüchse für eine bessere Welt?
Immer mehr Menschen wollen ihr Geld ökologisch und sozial anlegen. Das führt zur Frage: Ist genug nachhaltiger Kapitalismus für alle da?
Arbeitpflicht und 80 Cent Stundenlohn für Geflüchtete: Des Herrgotts Täuschung
Die CDU setzt auf Arbeitspflicht und Dumpinglöhne für Geflüchtete. Diese Idee ist irre, aber die Strategie dahinter ist noch fataler