Şeyda Kurts „Hass“: Ist Hass politisch?
Bestellerautorin Şeyda Kurt widmet sich in ihrem neuen Buch dem Hass und „der Macht eines widerständigen Gefühls“. Sie schreibt über jene, die sich mit seiner Hilfe aus der Ohnmacht befreien. Julia Schramm kommt vieles darin bekannt vor
„Das Lehrerzimmer“-Regisseur İlker Çatak: „Ich will Klischees brechen“
Ilker Çataks „Das Lehrerzimmer“ wird als deutscher Beitrag ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickt. Ein Gespräch über einen Thriller, der Schule als Mikrokosmos der Gesellschaft zeigt und doch weit mehr ist als eine Sozialstudie
„Poker Face“ von Rian Johnson: Die USA in Miniaturen
Retro-TV vom Feinsten: „Poker Face“ ist eine Hommage an Columbo, mit einer großartigen Natasha Lyonne als menschlichem Lügen-Detektor „on the road“ und einem angenehm entspannten „Fall der Woche“-Erzählrhythmus
Drei verlassene Kinder und ein 40 Jahre altes ungelöstes Geheimnis
Elvira und ihre Brüder Ricard und Ramón wurden als Kinder an einem Bahnhof in Barcelona zurückgelassen. Als Erwachsene suchen sie nach den Eltern und entdecken eine Familiengeschichte, die wilder ist als alles, was sie sich ausgemalt hatten
„Boys Club“: Hörenswerter Podcast zum Machtmissbrauch bei Axel Springer
Der Podcast „Boys Club“ nimmt sich viel Zeit, um die Machtstrukturen bei Axel Springer offenzulegen. Interviews geben Einblicke in die emotionalen Nöte, die Überforderung, die Grauzonen im Fall Julian Reichelt
19. Gallery Weekend in Berlin: Wo zur Hölle sind wir jetzt?
Beim 19. Gallery Weekend war Berlin als Kunststadt wieder wer. Die Kunst war politisch und die Post Internet Art ist zurück. Doch etwas trübte die Stimmung
Clemens Meyer im Podcast-Gespräch über Christa Wolf und deutsche DDR-Literatur
Christa Wolf ist eine Ikone der DDR-Literatur. Doch was kann ihr Werk uns heute literarisch noch sagen? Und was ist mit all den anderen, oftmals fast vergessenen Autoren aus der DDR-Zeit? Darüber spricht Clemens Meyer mit Maxi Leinkauf
Anti-Heimat-Literatur: Wer geht, kommt nicht unbedingt an
Wer „assu“ geht, empfindet großen Schmerz. Wer drinnen lebt, denselben: Die Flucht aus Osteuropa wird in der neueren österreichischen Lyrik sensibel beschrieben. Eine mentale Annäherung
Franzobels „Die Viehmännin“: Des Teufels Anna
Franzobels „Die Viehmännin“ scheint den Märchen der Gebrüder Grimm entsprungen. In ihm leuchtet der Autor die Abgründe der österreichischen Gegenreformation aus. Denn die Wahrheit des Geistes hat stets mit der Ökonomie des Fleisches zu tun
Marlene Streeruwitz: „Jede Äußerung ist politisch“
Marlene Streeruwitz gilt als eine der bekanntesten feministischen Stimmen Österreichs. Die Pandemie und der Krieg waren Drehpunkt in ihrem Leben. Ein Gespräch über Feminismus, Selbstbestimmung, Schreiben und das Erbe der Donaumonarchie
Neulich beim Salone del Mobile in Mailand: „Are you showing something?“
Freitag-Kolumnistin Laura Ewert war auf der Möbelmesse in Mailand. Rückblickend wundert sie sich, warum es selbst nachts um eins gegenüber der Bar Basso um die immergleiche Frage ging
Beppo Beyerl auf der Spur der „Bösen Buben von Wien“
Strizzis mit Geschäftssinn: Beppo Beyerl ist in die Welt der „Gauner, Strizzis und Hallodris“ eingetaucht. Heraugekommen ist ein unterhaltsames Kompendium
„Lauter Lügen“ von Konrad Paul Liessmann: Am Anfang war der Zweifel
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann interveniert in „Lauter Lügen“ gegen den Zeitgeist und fordert von seinen Leser:innen mehr Eigensinn
„Nur in Wien“ von Wolfgang Freitag: Mülleimer, nobilitiert
Phänomenologie der Dinge: In „Nur in Wien: Von den kleinen Dingen, die die große Stadt bedeuten“ lässt Wolfgang Freitag Wiens Wahrzeichen aufscheinen – ganz im Sinne Walter Benjamins
Lukas Meschiks „Würde der Empörten“: Ein Pandemieroman
Der Wiener Autor Lukas Meschik will, dass wir besser miteinander reden. In „Die Würde der Empörten“ leuchtet er den Horizont der Wutbürger:innen aus. Doch auf den Leib rückt er ihnen nicht
Besuch einer Lesung 2.0
Die Jugend liest nicht mehr, heißt es. Dabei tut sie es nur anders – und erwartet, instagramtauglich die Autorinnen zu treffen
„Sie mussten sich von einem ganzen Kontinent schlechter Literatur absetzen“
Literaturszene Österreich: Klaus Kastberger über die Lage der österreichischen Literatur, die Werkstatt als Ort von Auflösung und die Frage, warum man seine kritische Haltung nicht an der Seminartür abgeben sollte
Petr Stančíks „Die Verjährung“: Der Henker als Richter
Petr Stančík erzählt in „Die Verjährung“ die Geschichte eines tschechischen Widerstandskämpfers. Eine Erzählung, in der Fakten und Fiktion geschickt gemischt werden
Joachim Fiebach ist tot: Theaterwissenschaftler war Avantgarde in jeder Hinsicht
Joachim Fiebach gab in der DDR Heiner Müller heraus und sprach schon über Theater in Afrika, als das noch niemanden interessierte. Nun ist der große Theaterwissenschaftler im Alter von 88 Jahren gestorben
Isabelle Huppert in „Die Gewerkschafterin“: Im Zweifel gegen die Angeklagte
„Die Gewerkschafterin“ erzählt vom wahren Fall der Maureen Kearney, die als Whistleblowerin die französische Atomindustrie anklagte
Buchmesse-Gastland Österreich: Bei uns isses so gemütlich
Man lacht, keucht und ergötzt sich gern im Alpenland: Gehn ma halt a bisserl unter, so das Motto. Björn Hayer über die große Kunst von Österreichs Schriftstellern, mit Sarkasmus und Ironie die rohe Wirklichkeit des Landes zu zeigen
Thomas Stangl illuminiert mit „Einer Handvoll sehr kurzer Erzählungen“
In dem Erzählband „Diverse Wunder“ setzt Thomas Stangls gegen vermeintliche Gewissheiten, den Stoff, den es nur zu reinigen gilt
„Es gibt uns“ von Elisabeth Klar: Rausch und Tod
Elisabeth Klar inszeniert in „Es gibt uns“ ein genial irrlichterndes Spiel und erzählt von einer postapokalyptischen Welt, in der fabelhafte Michwesen ihr Unwesen treiben
Von Montesquieu über Umberto Eco bis Stèphane Hessel: Überraschende Bestseller
Für Verlage ist kaum kalkulierbar, welches Buch die Leute umhauen wird. Sonst hätten sie wohl nie „Der Name der Rose“ oder die Geschichte von John Kaltenbrunner abgelehnt. Wer hätte gedacht, dass Japaner Marxisten verschlingen? Das Lexikon