„Gier“ am Schauspiel Zürich: So nah, dass es unsagbar weh tut
Nach „Das neue Leben“ gelingt Christopher Rüping mit Sarah Kanes „Gier“ erneut ganz großes Theater. Ein Abend über Missbrauch, Verzweiflung und eine späte Befreiung
Elly Schlein: Die Linke Italiens hat ein neues, entschlossenes Gesicht
Bisher können die linken Parteien der rechten Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni wenig bis nichts entgegensetzen. Das soll sich jetzt ändern
Soziologe Philipp Staab: „Wir können die Welt höchstens reparieren“
Der Soziologe Philipp Staab sieht das Ende der Selbstentfaltung gekommen und damit eine Gesellschaft, die Anpassungsleistungen abverlangt. Ein Gespräch über Urlaubsflüge und den ausgetrockneten Rhein, Freiheit und Vergesellschaftung
Große Koalition in Berlin: Das Ende progressiver Mehrheiten
In der Hauptstadt wird Rot-Rot-Grün zu Grabe getragen. Die SPD ist nun frei, mit der CDU das Falsche zu tun. Der Schaden reicht weit über die Stadtgrenze hinaus
Auf in den Schützengraben? „Njet!“
Zeitenwendehälse: Prominente sind öffentlich bereit zum Wehrdienst – und bereuen ihre Verweigerung. Unser Autor Thomas Gesterkamp bleibt lieber Pazifist
Wandbilder aus der DDR: Die Gespenster der Vergangenheit
200 Metallplatten: Das Wandbild „Produktivkraft Mensch“ des Künstlers Hans-Hendrik Grimmling, das 1981 in der DDR für einen Chemieanlagenbau entstand, taucht jetzt in Leipzig an einem neuen Ort wieder auf. Und es ist nicht das einzige
Überfällig: Die Streitschrift „Mütter klagen an“ von Christina Mundlos
Ignoranz der Institutionen: Gericht und Jugendamt stehen bei Trennungen nach häuslicher Gewalt längst nicht immer aufseiten der Mütter. Ein Umstand, der mit „Mütter klagen an“ von Christina Mundlos in die Öffentlichkeit getragen wird
Autorin Antonia Baum: „Gut, am Ende steht dann der Herzinfarkt“
„Siegfried“ von Antonia Baum ist ein Familienroman. Die Erzählerin ist eine moderne, junge Frau, der eines Tages alles zu viel wird. Ein Gespräch über die Frage nach dem „männlichen Blick“, Geschlechterrollen und Rollenverhältnissen
Russische Kultur: Sollte sich das Gorki-Theater umbennen?
Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wird auch über die Sichtbarkeit der russischen Kultur gestritten. Soll man sie nicht weiter zeigen? Und: Wie weit soll die Solidarität mit den Angegriffenen gehen?
Mariupol: Die Zerstörung einer Stadt
Nachdem die russische Armee die Hafenstadt am Asowschen Meer über Monate bombardiert und dem Erdboden gleichgemacht hat, drückt sie Mariupol nun ihren Stempel auf. Die ukrainische Vergangenheit wird ausradiert
Rainald Goetz ist zurück: Keine Fäuste und ein Hallelujah
Rainald Goetz, einer der großen Chronisten der Gegenwart, fehlte zuletzt einigen Menschen im öffentlichen Diskurs. Jetzt ist er zurück: Bei einem Vortrag vor randvollem Haus verkündete er eine überraschende Wende
Opernregisseur Dmitri Tcherniakov: Die große Desillusion
Demontierung des russischen Selbstbilds: Dmitri Tcherniakov inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München „Krieg und Frieden“. Um seinen Anspruch als Opernregisseur zu verstehen, sollte man 2001 in Russland anfangen
„Ventilator und Badethermometer fehlen“: Was das Kunstmuseum Bochum so im Keller fand
Inventur: Viele Museen wissen gar nicht, was in ihren Sammlungen so lagert. Das Kunstmuseum Bochum geht dieses Problem offensiv an – und holt für die Ausstellung „Ist im Keller noch Museum?“ einfach alles nach oben
Keine Selfies aus Kiew: Viktor Orbán bleibt der EU einen Trip nach Kiew schuldig
Früher die „lustigste Baracke“ im Ostblock, ist das Land unter Viktor Orbán heute gleichermaßen auf Abstand zu Moskau, wie zu Brüssel bedacht. Auch von massiver Kritik lässt sich hier niemand beirren
Deutsche Einheit: Halle ist fast überall
„Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“: Wo gebaut werden soll, ist mittlerweile geklärt. Viel wichtiger aber ist doch die Frage: Was soll es eigentlich leisten? Ein Vorschlag von Ilko-Sascha Kowalczuk
Friedensplan: China will eine multipolare Welt jenseits der Hegemonien
Der Friedensplan der Regierung in Peking enthält neben prinzipiellen Positionen auch diplomatisches Spielmaterial, das in die Verhandlungen um einen Frieden einfließen sollte. Deutlich wird auch: China denkt bereits an die Welt von morgen
Feministische Außenpolitik: Deutschland steht noch ganz am Anfang
Deutschland hat sich einer feministischen Außenpolitik verschrieben. Doch das, was bisher umgesetzt wurde, ist bestenfalls ein erster, zaghafter Schritt
Naomi Klein: „Gerechtigkeit und Klima müssen zusammen gedacht werden“
Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein glaubt: Es reicht nicht, eine CO₂-Steuer einzuführen, um den Planeten zu retten. Warum es mehr braucht, als grüne Politik und wie Gerechtigkeit noch helfen kann, die Erde vor dem Untergang zu retten
Gedrehte Perspektive: Windräder als Kunstwerke
Windräder zerstören die Schönheit der Landschaft, heißt es oft. In der Industriegeschichte ist diese Angst nicht neu – früher betraf sie etwa die Eisenbahn. Heute kann eine Verbindung von Kunst und Ökologie bei der Versöhnung helfen
Douglas Stuarts Roman „Young Mungo“: Liebe in den Trümmern des Sozialstaats
Brutal-schöne Liebesgeschichte: In seinem neuen Roman „Young Mungo“ erzählt Douglas Stuart von einem vernachlässigten Teenager, der im Glasgow der 1990er Jahre seine homosexuelle Emanzipation erlebt
Trotz Kritik: Die Berlinale besticht mit ihrer Risikobereitschaft
Die Kritik an der Berlinale bricht nicht ab: Zu wenig Glamour, zu viel Nische. Dabei ist es gerade das Wagnis, das dieses Festival ausmacht
ChatGPT: Nur ein Papagei?
Programme, die Texte generieren, plappern nur nach. Das machen sie aber statistisch relevant und in rasender Geschwindigkeit. Dystopische Reflexe führen nicht weit: Warum wir Chatbots weder über- noch unterschätzen sollten
ChatGPT und Bard: Search Wars, Episode zwei
Waghalsiges Unterfangen: Microsoft und Alphabet wollen ihre Suchmaschinen im Internet umbauen – zu mächtigen Künstlichen Intelligenzen à la ChatGPT. Diese mögliche, zukünftige Regulation von Wissen ist äußerst riskant
Queerbaiting-Vorwürfe an Harry Styles und Taylor Swift sind gefährlich
Prominente wie Lady Gaga, Harry Styles und Taylor Swift sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, sie würden die queere Kultur ausnutzen, um sich damit zu inszenieren. Was ist dran an den Vorwürfen?