Damaskus
„Es wird keinen klaren Bruch geben“
Der Nahost-Experte und Regierungsberater Volker Perthes erklärt, warum mit einem Sturz Assads das Chaos in Syrien erst beginnen könnte
Eine Stadt versinkt in Schutt und Asche
Die Rebellen werden in Damaskus längst nicht mehr überall gefeiert. Die Bevölkerung gibt der FSA und ihrer Taktik im Häuserkampf die Schuld an den Verwüstungen
Getrampel vor der roten Linie
Der US-Präsident findet Gefallen an einer Syrien-Intervention, auch ohne UN-Mandat. Vom Völkerrecht bliebe dann bestenfalls eine Vogelscheuche übrig
Noch länger, noch blutiger
Kofi Annan gibt als UN-Emissär auf. Sein Friedensplan hatte nie eine reale Chance, den jetzigen Bürgerkrieg aufzuhalten, der wohl bis zum bitteren Ende ausgetragen wird
Lautstark und bestens vernetzt
Gesicherte Informationen über den Konflikt sind rar. Die Exil-Opposition füllt die Lücke – mit ihrer eigenen Agenda
Der Schlag vom 18. Juli
Das Attentat auf drei führende Militärs des Regimes lässt fragen: Wer kann da noch sicher sein? Die nächste Zeit wird zeigen, ob die Regierung zum Gegenschlag ausholt
Ein hohler Topf
Das Genfer Treffen hat mit der Idee einer Übergangsregierung für einen Rohrkrepierer gesorgt. Der Graben zwischen dem Assad-Lager und dessen Gegnern ist dafür zu tief
Das Drehkreuz klemmt
Nicht immer waren Ankara und Damaskus derart verfeindet wie jetzt. Das Verhältnis wurde um so besser, je mehr sich die Türkei den Arabern als Regionalmacht empfahl

Assad war stets ein verlässlicher Feind
Ein eskalierender Bürgerkrieg in Syrien kann nicht im Interesse der Regierung von Benjamin Netanjahu, geschweige denn des jüdischen Staates sein

Sie tragen schwarz oder khaki
Einiges deutet darauf, dass die Toten von Hula marodierenden Milizen zum Opfer fielen. Sie werden offenbar von Geschäftsleuten bezahlt, die um ihre Privilegien fürchten

Kleinster gemeinsamer Nenner
Der Annan-Plan ist derzeit absolut alternativlos. Entgegen anders lautender Behauptungen würde eine NATO-Intervention die Lage wohl dramatisch verschlechtern

Annans Achillesferse
Die Regierung in Damaskus sagt, sie ziehe ihre Truppen aus den Städten ab, die Aufständischen bestreiten das. Warum kann die Waffenruhe nicht seriös verifiziert werden?

Assads eiserne Reserve
Die entscheidende Frage lautet in Syrien: Wie viel staatstragende Loyalität wird nötig sein, um das Regime weiterhin über Wasser zu halten?

Assad hat noch Trümpfe
Türkei, Irak, Jordanien, Israel und Libanon: Syriens Nachbarn sind nicht nur Beobachter, sondern Teil des Konflikts zwischen Assads Baath-Regime und dessen Gegnern

Gute Folter, schlechte Folter
Jahrelang ließen die USA in Syrien Terrorverdächtige foltern. Die Entrüstung über Assad, die jetzt aus Washington kommt, bezeugt die übliche westliche Doppelmoral

Die „Achse der Guten“ hat nicht nur Freunde
Russland und China sind keine Verbündeten Assads. Sie werden aber den Verdacht nicht los, dass es dem Westen in Syrien nicht nur um Demokratie geht

Mit dem Mut der Verzweiflung
Russland ist mit seinem Nein im UN-Sicherheitsrat unfreiwillig zum Herold einer brisanten Nachricht geworden – für sich, aber auch für andere Akteure in der Region

Das libysche Drehbuch braucht keine Kopie
Wer gegen Präsident Assad interveniert, steht mitten in einem regionalen Kräftemessen, das durch den Arabischen Frühling und den US-Irak-Abzug ausgelöst wurde

Keine Kavallerie am Horizont
Eine gegen Präsident Assad gerichtete UN-Resolution ist am Veto Chinas und Russlands gescheitert, denen die NATO-Intervention in Libyen noch in den Knochen steckt

Unterwegs in den dritten Frühling
Selbst mit Notstandsgesetzen und arabischem Nationalismus: Das Regime von Präsident Bashar al-Assad kann im Augenblick nicht mehr viel für sich tun

Notfalls einmarschieren
Die Reise des türkischen Außenministers nach Damaskus kommt einem letzten Versuch gleich. Wenn er scheitert, ist eine Intervention Ankaras nicht ausgeschlossen

Die Perser im Arabischen Frühling
Die politische und religiöse Führung in Teheran fürchtet, mit Präsident al-Assad in Syrien könnte sie auch die Brücke zur Hisbollah im Libanon verlieren

Eine Spur der Steine
Bashar al-Assad ist als Staatschef der Gefangene eines Systems, das sich nur abschaffen oder erhalten, aber kaum reformieren lässt

Durchhalten auf zwei mal zwei Metern
Wer sich in Syrien gegen das Regime ausspricht, sitzt schnell in Haft. Einer, der freigelassen wurde, erzählt von den Verhältnissen dort - und von den Problemen danach