Sylvie Schenks „Maman“: Das schöne Lied von der traurigen Frau
Der Versuch zu verstehen, woher man kommt – davon erzählt Sylvie Schenks „Maman“. Ein Buch, das in Erzählung und Handlung den Romanen von Annie Erneaux ähnelt, und doch in seiner Freiheit einzigartig ist
Wenn mal wieder alle Räder stillstehen: Musik für Bahnhöfe
Wer dieser Tage in Deutschland mit dem Zug reist, sollte eigentlich therapeutische Unterstützung erhalten. Gibt’s nicht, macht nichts: Konstantin Nowotny hat fünf Songs ausgewählt, die eine beschwerliche Reise leichter machen
Serie „Lu von Loser“: Eine Familienangelegenheit
Alice Gruias Serie „Lu von Loser“ mit der Regisseurin selbst in der Titelrolle überzeugt auch in der zweiten Staffel – die Zuschauer:innen erwartet schwarzer Humor und ein ehrlicher Blick auf das Leben einer Alleinerziehenden
Parsifal in Bayreuth: Wie gut ist Wagner 3.0?
Der Versuch, die Wagner-Festspiele mit Augmented Reality in die multimediale Zeit zu transportieren, geht für unseren Autor ziemlich schief
Unsere Empfehlungen: Serien für Ferien
Wenn der Urlaub naht, werden alle zu Viellesern, die sonst zum Chillen Netflix schauen. Wir haben da leise Zweifel und empfehlen anstelle von Büchern diesen Sommer fünf Serien
„Queer“ von Benno Gammerl: Der lange Weg zur Dorfpride in Ladenburg
Gefährliches Leben: Der Historiker Benno Gammerl erzählt in seinem Buch die wechselhafte Geschichte von Homo- und Transsexuellen in Deutschland
Einzelausstellung von Małgorzata Mirga-Tas: Heroinen des Alltags
Das Brücke-Museum in Berlin zeigt die knallbunten und dabei radikal politischen Stoffbilder der polnischen Künstlerin Małgorzata Mirga-Tas. Autorin Sonja Eismann kann nicht anders, als sich in sie zu verlieben
Anthony McCartens Thriller „Going Zero“: Vorsicht, Cookies besser ablehnen!
Hightech, Digitalisierung, Überwachung: Der Thriller „Going Zero“ von Drehbuchschreiber und Autor Anthony McCartens erzählt von einer Welt, in der wir fast schon leben. Ein rasantes und fesselndes Buch
„Gehen und Bleiben“ von Volker Koepp: Keine Macht den Drohnen
In seinem Dokumentarfilm „Gehen und Bleiben“ fragt Volker Koepp nach den Folgen alter und neuer Kriege – und sucht nach den Wurzeln des Schriftstellers Uwe Johnson
Christopher Nolans „Oppenheimer“: Ein Hasardeur und Zweifler
Regisseur Christopher Nolan erzählt in „Oppenheimer“ nicht einfach die Heldengeschichte vom „Vater der Atombombe“. Vielmehr ist sein Film eine grandiose Geschichte voll von Zweideutigkeiten, Skrupeln und politischen Intrigen
Brigitte Reimann: Freiheit in jeder Hinsicht
„Ich bin so gierig nach Leben“ ist mehr als eine Biografie über die deutsche Schriftstellerin Brigitte Reimann. Man liest ein Panorama ihrer Zeit
„Barbie“-Film von Greta Gerwig: Feministische Gesellschaftskritik im Spagat
Nur nostalgieversessener Spaß? Greta Gerwigs „Barbie“-Film versprüht glitzernden Charme, aber seinen selbstauferlegten feministischen Anspruch erfüllt er nicht
Janine Wissler und Omid Nouripour bei ARD und ZDF: Wenig Vertrauen in Demokratie
In der parlamentarischen Sommerpause zeigen ARD und ZDF jeden Sonntag Interviews mit den Parteivorsitzenden. Besonders tiefgründig sind die Gespräche nicht. Trotzdem sind die Sendungen sehenswert
Liberale, die sich als Sozialisten oder Konservative missverstehen
Die Sachbücher des Monats: Prof. Erhard Schütz liest Bücher über Renegaten, Konservatismus, taucht ein in die Historie des Rassismus gegen People of Colour und lernt über Tücken von Wiedergutmachungsversuchen
„Theater der Welt“-Festival: Latex-Fleisch und Albtraum-Archiv
Das „Theater der Welt“-Festival widmet sich asiatischer Avantgarde und Tierrechten. Alles ist schrill und durchgeknallt, folgt keiner populären Theatertradition und ist damit ein wichtiger Beitrag zu gegenwärtigen Gesellschaftsdiskursen
Anne Rabes „Die Möglichkeit von Glück“: Aus der Schreibtrickmaschine
Nazi-Deutschland, DDR, Wende – und das Innenleben einer Familie. Steht auf dem Cover von Anne Rabes „Die Möglichkeit von Glück“ wirklich „Roman“?
Chantal Mouffe und der neue linke Populismus: Revolution mit Leidenschaft
Eine grüne demokratische Revolution braucht Leidenschaft, nicht nur Argumente. Der Philosoph Jörg Phil Friedrich erklärt, was von Chantal Mouffes Konzept zu halten ist
„Rodéo“ von Lola Quivoron: Die erste Bikerin beim illegalen Rennen
Im Mittelpunkt des Langfilmdebüts „Rodéo“ der französischen Regisseurin Lola Quivoron steht eine Frau, die für Motorräder und schnelle Rennen brennt. Ein rasanter, gefährlicher Film und die Untersuchung einer hypermaskulinen Subkultur
Isa Genzken in der Neuen Nationalgalerie: Immer einen Tick zu früh
Isa Genzkens Karriere ist so vielgestaltig, dass man den Überblick verlieren kann. Die Neue Nationalgalerie in Berlin bringt mit der Ausstellung „75/75“ ihr Werk unter ein Dach
Mit Liebe und Zorn: Guillaume Paolis Essay „Geist und Müll“
In seinem brillanten Essay „Geist und Müll“ befasst sich der Philosoph Guillaume Paoli mit dem katastrophalen Zustand unserer Welt
„Frieden ohne Krieg“ von Yevgeniy Breyger: Wie eine lyrische Rückeroberung
Wie schreiben im Angesicht des Krieges? Mit seinem Gedichtband „Frieden ohne Krieg“ ringt der ukrainische Schriftsteller Yevgeniy Breyger um seine Sprache, um bloß nicht zu verstummen
„Mein fabelhaftes Verbrechen“ von François Ozon: Gib mir meinen Mord zurück
François Ozon siedelt „Mein fabelhaftes Verbrechen“ zwar im malerischen Retrosetting der 1930er Jahre an, sein Film teilt mit emanzipatorischen Screwball-Elementen aber bis in heutige Diskurse aus
Stadt, Land, Gold: „Country Queen“ ist die erste kenianische Netflix-Produktion
Patriarchale Strukturen, Kinderarbeit und Korruption: „Country Queen“ ist eine raffinierte Ausarbeitung der brennenden Themen der kenianischen Gesellschaft und der Mechanismen hinter ihnen
„Felix's Room“ am Berliner Ensemble: Ein Zimmer zu zweit
Erinnerung per Hologramm: Adam Ganz lässt in „Felix’s Room“, einer Koproduktion von Berliner Ensemble und Komischer Oper die letzte Wohnstatt seines Urgroßvaters im Mainzer „Judenhaus“ auferstehen – dank 3D-Technik