„Ich bin DU!“ von Doris Ziegler: Das Ich im Wartesaal
Die Malerin Doris Ziegler gehört zur Leipziger Schule – und ist doch für manche noch zu entdecken. Vor allem ihre Selbstporträts begeistern in der Einzelschau im Kunstmuseum Moritzburg in Halle
Kitschige Kulisse: Pablo Picasso in Paris
Zum 50. Todestag des Künstlers stellt sich das Musée Picasso in Paris Themen wie Mysogynie und kultureller Aneignung. Die Ausstellung richtet sich explizit auch an ein junges Publikum
Vom Manta zum Mokka: „Manta, Manta: Zwoter Teil“ ist der Film zur Lage der Nation
So stolz wie Berti einst den Fuchsschwanz stellt sich jetzt Til Schweiger selbst zur Schau. Und trotz flacher Witze ist „Manta, Manta: Zwo“ sehenswert, als Zeitzeugnis, als Illustration deutscher Verhältnisse
Eine Ode an das Schwimmen: Das kristallklare Buch „Wasserzeiten“ von Kristine Bilkau
Seit ihrer Kindheit übt Schwimmen eine Faszination auf die Autorin Kristine Bilkau aus. In „Wasserzeiten“ schreibt sie über ihre Liebe zum kühlen Nass
Sauna, Eisbaden, MDMA: Bas Kast und sein „Kompass für die Seele“
Für sein neues Buch hat Bestseller-Autor Bas Kast einen „Kompass für die Seele“ erstellt, gestützt auf neuesten Studien zum Thema Resilienz. Einzige Schwachstelle: Die Zusammenhänge zwischen Armut und Psyche berücksichtigt der Autor nicht
„Mayfair Witches“ und das Erbe des feministischen Hexenmotivs
Die Figur der Hexe als feministisches Motiv zieht sich durch die Filmgeschichte. Die Serie „Mayfair Witches“ von den Regisseurinnen Michelle Ashford und Esta Spalding will daran anknüpfen
Demütig: Gérard Depardieu in „Maigret“
Viele Darsteller haben die Figur des legendären Kommissar Maigret von George Simenon bereits verkörpert. Mit Gérard Depardieu unter der Regie von Patrice Leconte kommt es nun zu einem französischen Gipfeltreffen
MaerzMusik 2023: Der Letzte pustet das Streichholz aus
„Verschärfte Subtilität“ der Klänge, „Stiefel und schlechte Sonne werden zu Sandpapier“, Kieselstein-, Alpen- und Muschelhorn-Soli und ein gewöhnliches, aber überdeterminiertes Schlagzeug-Solo
MaerzMusik 2023: Zum Raum wird hier die Zeit
Die neue künstlerische Leiterin des Berliner Musik- und Performance-Festivals, Kamila Metwaly, nimmt Praktiken des Hörens in den Blick
Roman „Die Heimat“ von Andreas Maier: Eine ewige Fiktion
Für Andreas Maier ist Heimat seit jeher eine Fiktion. Der neunte Band seines grandiosen Romanprojekts „Ortsumgehung“ kreist um Schuld
Depeche Mode: „Memento Mori“ ist ihr bestes Album seit Jahrzehnten
Es knirscht, rauscht und furzt: Mit „Memento Mori“ haben Depeche Mode wieder zu ihrer Identität als Band gefunden
„Handbuch der Kollapsologie“: Lässt sich der Zusammenbruch gestalten?
Was passiert, wenn angesichts der Klimakrise die Grundversorgung zusammenbricht? Pablo Servigne und Raphaël Stevens versuchen sich in ihrem „Handbuch der Kollapsologie“ an einer Analyse
„Erfundene Wahrheit“ über die Relotius-Affäre: Die Blamierten und Beleidigten
„Erfundene Wahrheit – Die Relotius-Affäre“ widmet sich einem der größten deutschen Medienskandale. Die Doku über den ehemaligen „Spiegel“-Reporter macht wütend – nicht nur auf Claas Relotius selbst, sondern auf die gesamte Branche
„Sick of Myself“ von Kristoffer Borgli: Ätzende Sozialkritik
In Kristoffer Borglis Regiedebüt „Sick of Myself“ tut eine Frau wirklich alles, um beachtet zu werden. Über einen gnadenlosen Blick auf die Sucht unserer Zeit
MaerzMusik: So lonely hinterm Rolladen
Mit Popsongs und Zwölftonmelodien: Das Festival MaerzMusik widmete sich mit „Hide to Show“ zum Auftakt Vernetzung und Vereinsamung im Internet
Uwe Johnsons „Jahrestage“ am Schauspiel Leipzig: Bitte mehr Einfallsreichtum
Das Schauspiel Leipzig gibt Uwe Johnsons Roman „Jahrestage“ eine Bühne, der von der USA-Auswanderin Gesine Cresspahl in den 1960ern erzählt
Deutsche Rheinfälle: Erhard Schütz liest Sachbücher über Zäsuren der Geschichte
Prof. Schütz weiß, wie sich die Berichterstatter der Nürnberger Prozesse in ihren Feldbetten stritten – und was man erlebt hat, wenn man während Corona bis zur Rheinquelle gewandert ist. Hier sind seine Sachbuch-Tipps des Monats
„Der vermessene Mensch“ über Herero-Völkermord: Wider besseren Wissens
Lars Kraumes „Der vermessene Mensch“ beleuchtet eines der grausamsten Kapitel deutscher Kolonialgeschichte: den Völkermord an den Herero und Nama. Das Dilemma, Verbrechen zu zeigen und sie dabei zu reproduzieren, löst der Film nicht
„Ich bin zu zart für diese Welt“: Teil II der Tagebücher von Manfred Krug
Ein Glücksfall: Im zweiten Band seiner Tagebücher nimmt Manfred Krug uns mit durch die bewegenden 1990er Jahre. Entstanden ist eine faszinierende private Zeitgeschichte – typisch schnoddrig, melancholisch, luzide
Rache-Slapstick à la Tarantino: Percival Everetts Krimi „Die Bäume“
Percival Everetts Roman „Die Bäume“ ist eine gnadenlose Krimi-Parodie auf die Lynchmorde in den USA. Ein Buch, das sich über Genregrenzen hinweg bewegt und in seiner Geschwindigkeit und seinem Witz an Filme, wie „BlacKkKlansman“ erinnert
Vergangene Arbeit: „Ein Hof und 11 Geschwister“ von Ewald Frie
Der Historiker Ewald Frie erzählt eindrücklich vom Aufwachsen in einer bäuerlichen Großfamilie der Nachkriegszeit. Die Wissenschaftsjournalistin Regina Bartel lebt selbst auf einem Resthof in Niedersachsen und hat das Buch für uns gelesen
Energieexperte Vaclav Smil: Wie die Welt wirklich funktioniert
Der renommierte Experte für Energiefragen Vaclav Smil unterzieht die geplante, schnelle Umstellung auf erneuerbare Energien einem Realititätscheck. Werden wir wirklich in naher Zukunft auf fossile Energien verzichten können?
Der erste Schmerzensschrei: „Sklaverei bilanzieren“ von Caitlin Rosenthal
Ehemalige Sklavenhalter agierten wie moderne Manager, analysiert die renommierte US-amerikanische Wirtschaftshistorikerin Caitlin Rosenthal. Es ist diese Ungleichheit, die vor mehr als 200 Jahren Innovation hervorbrachte
Ostdeutschland auf Augenhöhe? Erst wenn Westdeutsche „neokoloniale Attitüde“ ablegen
„Der Osten“: Immer nur die Fremden? In ihren Büchern fordern die Autor:innen Dirk Oschmann und Juliane Stückrad einen neuen Blick des Westens auf den Osten