Der Hai ist ja neu! Damien Hirst datiert Werke falsch
Skandal! Oder nicht? Damien Hirst ist bekannt für diverse Tierkadaver in Formaldehyd. Seine fetten Jahre sind eigentlich vorbei, aber der britische Künstler hat einen Coup gelandet: Er datierte neuere Arbeiten zurück in die goldene Ära
„Biedermann und die Brandstifter“ am Schauspielhaus Zürich: Nicolas Stemann tritt ab
Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg führten das Schauspielhaus Zürich nur fünf Jahre, sie sind gescheitert. Zum Ende ihrer Intendanz bringt Stemann mit Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ die eigenen Dämonen auf die Bühne
„Orpheus steigt herab“ am Burgtheater: Martin Kušej setzt ein Zeichen für sich selbst
Nach nur fünf Jahren als Intendant am Burgtheater in Wien verlässt Martin Kušej das Haus. Zum Abschied inszeniert er Tennessee Williams' „Orpheus steigt herab“, ein Stück über Fremdenfeindlichkeit und eine mythische Künstlerfigur. Zufall?
Von Immanuel Kant zu „Everything Everywhere All at Once“
Prof. Dr. Erhard Schütz liest Bücher zu Immanuel Kants 300. Geburtstag und lässt sich von zwei erfolgreichen Mediengeschäftsfrauen und Autorinnen den Film „Everything Everywhere All at Once“ nahebringen
„Churchill“: Biographin Franziska Augstein fühlte sich fast wie seine Tochter
Franziska Augsteins Biographie über Winston Churchill bietet in funkelnder Sprache erstklassige Unterhaltung
Ernst Toller sollte Pflichtlektüre in der Schule werden
Thomas Mann und Max Weber waren von ihm begeistert: Doch der Revolutionär Ernst Toller wurde aus dem westdeutschen Kanon verdrängt. Ernst Pipers Neuauflage von „Eine Jugend in Deutschland“ kann das korrigieren
Leipziger Buchmesse: Brüllen, reden, lesen – oder: bunt gewinnt
Zum Auftakt der 20. Leipziger Buchmesse gab es nicht nur warme Worte, sondern auch Tumult um Bundeskanzler Olaf Scholz. Bei den Literaturpreisen räumen drei unabhängige Verlage ab
Stefanie Sargnagel: „Wir sind keine urguten Menschen“
Von wegen gespaltene Gesellschaft: Stefanie Sargnagels Buch „Iowa“ kommt bei unterschiedlichen Leuten gut an. Dabei geht es um zwei Feministinnen auf Reisen. Woran liegt das? Wir haben nachgefragt – bei ihr und Christiane Rösinger
Ausnahmegestalt Wiglaf Droste: In Deutschland weltberühmt
Dem 2019 verstorbenen Schriftsteller und Satiriker Wiglaf Droste widmet sich die Künstlerbiografie „Die Welt in Schach halten“. Über ein Leben zwischen Verweigerung und Überfluss
Heinz Bude: „Was die Boomer eint, ist ein Lebensgefühl der Kontingenz“
Der Soziologe Heinz Bude gehört zur berüchtigten Generation der Boomer. Die wird plötzlich wieder gehätschelt, weiß er – und auch, warum
Online-Hatz: Ist der „Anzeigenhauptmeister“ der neue „Drachenlord“?
Wieder so ein Watschenmann: Wie eine Allianz aus etabliertem Journalismus und Schwarm-Hass einen unbedarften 18-Jährigen durch die digitale Republik treibt
Das Privileg, über Rechtsextreme lachen zu können
Ein Selbstbild als „Erinnerungsweltmeister“ führt nach rechtsextremen Taten häufig zu Bühnenstücken. Aber gut gemeint, heißt nicht immer gut gemacht: Zu oft werden Opferperspektiven ausgeschlossen. Doch es gibt auch Gegenbeispiele
Leipziger Buchmesse: Neue Chefin Astrid Böhmisch hat Marketingqualitäten – aber sonst?
Zu Beginn der Leipziger Buchmesse verspricht ihre neue Direktorin Astrid Böhmisch in wolkigen Sätzen Raum für Debatten und Perspektivwechsel
Uwe Wittstock: „Nach der Mitgliedschaft in einer faschistischen Partei wurde nie gefragt“
1940 ist das dramatischste Jahr der Literaturgeschichte. Journalist und Autor Uwe Wittstock erzählt davon
„James“ von Percival Everett: Vlleich ne Schaufel Sand ...
Jim will sich nicht mehr fügen, in das unmenschliche System der Sklaverei, in die Logik weißer Vorherrschaft. Aus dem Flüchtenden wird ein Rebell, der zumindest im Roman die Verhältnisse zu ändern weiß. Als Racheengel und liebender Vater
Kultklassiker: Die neuen Abenteuer des Jim
Mit Intelligenz und Gefühl – Percival Everett stellt Mark Twains berühmten Roman auf den Kopf
„Dream Scenario“: Nicolas Cage als Mann aller Träume
Regisseur Kristoffer Borgli geht es in seinem Film „Dream Scenario“ um die Ökonomie und die Mechanismen der Sucht nach Aufmerksamkeit. Ein komischer Film, der sich leider zu häufig in Querverweisen verliert
Hirokazu Koreedas „Die Unschuld“: Aus Monstern werden Freunde
Hirokazu Koreeda gilt als bedeutendster zeitgenössischer Autorenfilmer Japans. In seinem neuen Film „Die Unschuld“ geht es um die Suche nach der Wahrheit, die für jeden eine andere sein kann – je nach Perspektive
Ukraine-Krieg: Das Friedensbuch der Stunde
Hermann Theisen und Helmut Donat haben für ihren Sammelband „Bedrohter Diskurs. Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg“ eine bemerkenswerte Vielzahl von Autoren mit durchaus unterschiedlichen Perspektiven versammelt
Der israelische Autor David Grossmann kennt den einzigen Weg für Nahost
David Grossman verlor seinen Sohn im Libanonkrieg, gab aber nie, auch nicht nach dem 7. Oktober, das Schreiben gegen Hass und Krieg zwischen Israel und Palästina auf. Sein neues Buch trägt den Titel „Frieden ist die einzige Option“
Cheri Cheri Thomas!
In Rheinland-Pfalz weiß man, wie gute Kunstförderung funktioniert: Man vergibt einen Preis an einen Pop-Dino aus den 80er-Jahren. In diesem Falle Thomas Anders. Aber sonst ist ja kulturpolitisch auch alles bestens im Winzerland
„Dieser Garten“ von Mely Kiyak: Wie aus Kompost Humus wird
Mely Kiyak wollte das Gärtnern bei Nonnen in Fulda lernen. Aus einem Praktikum wurde eine langjährige tiefe Beziehung. „Dieser Garten“ erzählt von jenen Frauen, deren Zähigkeit und Selbstvertrauen ansteckend sind
Staatsgründung mit Schuss: Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich
„Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ – bei der Dialektik aber verheddern sie sich: Annett Gröschners, Peggy Mädlers und Wenke Seemanns neues Buch ist dennoch ein großes Vergnügen
„Fassbinder. Tausende von Spiegeln“: Über einen großen Mythos
Ian Penman beschreibt in „Fassbinder. Tausende von Spiegeln“ das ausufernde und rasante Leben des großen Regisseurs