Kolonialismus
Lokale Akteure statt NGOs: Eine verrückte Idee?
Nur knapp zwei Prozent der Gelder zur Unterstützung von Krisenregionen gehen an lokale Hilfsorganisationen – globale NGOs übernehmen den Großteil humanitärer Hilfe. Sollten sie zugunsten lokaler Akteure mehr in den Hintergrund treten?
1974: Portugal und Griechenland werden ihre Diktaturen los
Ein Aufstand aus den Streitkräften heraus stürzt Machthaber Marcelo Caetano in Lissabon. In Athen haben die Obristen gleichfalls ausgedient
Erst Maoisten, jetzt Anti-China-Falken: Hütet euch vor den Grünen!
Annalena Baerbock will in China „nicht über die Vergangenheit sprechen“, der grüne Altvordere Reinhard Bütikofer bedauert, dass sich China nicht „verwandeln“ lässt. Wann wird die neue deutsche Arroganz lebensgefährlich?
Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne: Die wollen nicht nur spielen
Koloniale Kontinuitäten in Portugal oder italienische Arbeiter, die eine Fabrik besetzen: Das Festival Internationale Neue Dramatik an der Schaubühne in Berlin ist eine wohltuende Gelegenheit, über den eigenen Bühnenrand zu blicken
Hygiene-Museum in Dresden: Machtraum und Klubhaus
Wachsmodelle und gläserne Kühe für den Weltmarkt: In Dresden widmet sich das Hygiene-Museum seiner eigenen Geschichte als Produktionsstätte in der DDR
Liberalismus: Im Zweifel für die Idee der Freiheit
Im Namen des Liberalismus wurden Fehler gemacht und auch Grausamkeiten begangen. Doch wer sich manche seiner Kritiker ansieht, muss auf seine Rekonstruktion hoffen. Eine Umschau
Sofi Oksanen: „Putins Krieg gegen die Frauen“ – Über hundertzehn Stichwunden
Die finnisch-estnische Schriftstellerin Sofi Oksanen analysiert in ihrem Essay „Putins Krieg gegen die Frauen“ die Misogynie in Russland als stabilisierendes System
Slavoj Žižek: Israels Regierung verkörpert nicht länger unsere westlichen Werte
Während sich in Gaza die zerstörerische Kraft des Fortschritts zeige, kämpfe die Ukraine für europäische Werte: Slavoj Žižek kommt angesichts der aktuellen Kriege zu ganz unterschiedlichen Positionen. Der Ruf nach Frieden ist nur eine davon
Kunst und Kolonialismus: Das Ideal des weißen Mannes
Die Royal Academy in London ist nicht das erste Museum, das sich seiner Kolonialgeschichte stellt. So fesselnd und überzeugend wie hier gelang es noch nie
Südafrikas Klage in Den Haag: Es steht nicht nur Israel vor Gericht
Südafrika stellt mit seiner Klage den Anspruch des Westens auf moralische Überlegenheit auf die Probe. Den Palästinensern wurde immer wieder bedeutet, dass ihre Situation eine Randposition sei. Aber dieser Fall verleiht ihnen Legitimität
Eva Illouz: Am 7. Oktober hörte das Herz der Linken auf, zu schlagen
Waren die Angriffe der Hamas ein normaler Widerstand im Nahost-Konflikt, wie Slavoj Žižek meint? Die israelische Soziologin Eva Illouz antwortet: Wenn die Linke die Rückkehr des mörderischen Antisemitismus nicht spürt, ist das ihr Ende
China stellt sich dem Erbe Alexander von Humboldts
Der erste Humboldt-Tag in China, veranstaltet an der Hunan Shifan Universität in Changsha, widmet sich der Geschichte und dem Werk des großen Aufklärers, vor allem aber seinen Botschaften für das 21. Jahrhundert
Israel/Palästina: Die deutschen Universitäten und der Nahost-Konflikt
An deutschen Hochschulen gibt es Streit über deren offizielle Äußerungen zu Israel und Palästina, weiß Markus Steinmayr. Er lehrt selbst an der Fakultät für Geisteswissenschaften in Duisburg/Essen – und kritisiert postkoloniale Positionen
„Rottet die Bestien aus!“ von Sven Lindqvist: Der Pressluftbohrer der Geschichte
Sven Lindqvists großer Reportage-Essay „Rottet die Bestien aus! Eine Reise auf den Spuren des europäischen Völkermords“ kam für das breite Publikum zu früh. Gut, dass er nun neu verlegt wird
Heiner Müllers „Der Auftrag“ am Deutschen Theater Berlin: Postkoloniale Horrorshow
Albtraumartige Bildsprache, apokalyptische Atmosphäre und die Gräuel des Kolonialismus: Am Deutschen Theater Berlin tritt Heiner Müllers „Der Auftrag“ in einen Dialog mit Elemawusi Agbédjidjis „Psyche 17“
Antisemitismus? Kolonialismus? Wir müssen pragmatischer auf den Krieg in Nahost schauen
Auch wenn es jetzt noch schwerfällt: Je konkreter und kleinteiliger wir auf die Interessen der Akteure blicken, desto besser verstehen wir die Eskalation um Gaza
Judith Butler über den Terror der Hamas und die Geschichte der Gewalt
Die Philosophin Judith Butler fragt, wie wir die Entstehung der Gewalt der Hamas verstehen können, ohne ihre Gräuel zu relativieren. Gibt es einen Weg, alle Leben im Nahen Osten gleichermaßen wertzuschätzen – und alle Opfer zu betrauern?
„Feminism WTF“ von Katharina Mückstein: Die zum Chor predigen
„Feminism – WTF“ von Katharina Mückstein wirft einen akademischen und durchgestylten Blick auf intersektionalen Feminismus. Dem Patriarchat dürfte das egal sein
Nationale Umnachtungen: Über Rassismus und Geschichtsklitterung in Russland und Israel
Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek denkt über bizarre Theorien und krasse Rassismen in Israel und Russland nach: Nur von einer kleinen Minderheit vertreten, strahlen sie doch in die Gesellschaft aus
Kein Laserschwert für Bismarck
Hamburg hat sich gegen die künstlerische Umgestaltung seiner 34 Meter hohen Bismarck-Statue entschieden. An originellen Ideen mangelte es nicht
Kolonialismus-Aufarbeitung: Über eine moderne Spielart der Missionierung
Die kolonialen Verbrechen der Deutschen werden im öffentlichen Diskurs eher verklärt bis ignoriert. Zu einer Aufarbeitung trägt die kollektive Erinnerungsverweigerung jedenfalls nicht bei. Der Postkolonialismus hat aber auch seine Tücken
Teeplantagen auf Sri Lanka: „Die Menschen dort arbeiteten oft wie Sklaven“
Handelszertifizierer wie Fairtrade und Rainforest Alliance sind alarmiert. Nun stellen erste Unternehmen die Kooperation mit den Teelieferanten in Südasien wegen der prekären Arbeitsverhältnisse in Frage oder ein
Milo Rau: Appell gegen die „nachhaltige“ Zerstörung des Amazonas-Regenwalds
Nestlé und Ferrero kaufen sich und ihren KonsumentInnen dank angeblich grüner Zertifikate ein gutes Gewissen: Das ist zynisches Greenwashing, das die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und der dort lebenden Menschen befeuert
Oba von Benin erhält Benin-Bronzen: Warum der vermeintliche Skandal keiner ist
Der nigerianische Bundesstaat übergibt König Ewuare II. das Anrecht auf alle Benin-Bronzen. Das ruft Kritiker auf den Plan, für die die Versuchung offenbar unwiderstehlich ist, eine sich an Moral orientierende Politik zu kritisieren