Gänse von A bis Z: Hobbyornithologen, Aerodynamik und Thees Ullmann-Songs
Sie flüchten aus Sibirien zu uns an den Niederrhein, um zu überwintern. Sie haben angeblich Rom gerettet und kommen in Italien nicht auf den Teller. Wildgänse fliegen im intelligenten Schwarm: Unser Wochenlexikon
Smalltalk: Eine Frage wie eine Abrissbirne
Smalltalk muss gekonnt sein. Also fragen Sie am besten niemals eine Künstlerin nach ihrem Lieblingsmaler oder der Lieblingsmalerin. Unsere Autorin hat erlebt, wie sehr das nach hinten losgeht
Die im Dunkeln sitzen: Wie lockt man neue Zuschauer ins Theater, ohne alte zu verprellen?
Achtung, Publikumsumbau: Zwar sind die Säle wieder voller, doch der Schock der Pandemie sitzt tief und die Gewohnheiten haben sich geändert. Die Theater wollen neue Besucher:innen akquirieren, ohne alte zu verprellen
Tschüss, Initiative GG 5.3 Weltoffenheit: Zwei Intendanten ziehen zurück, gut so!
Mit Michael Grosse und Barbara Mundel haben zwei Intendanten ihre Unterschrift unter der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ zurückgezogen. Das ist zu begrüßen, da die Erklärung Antisemitismus befeuerte. Aber warum zeigen nur zwei Einsicht?
„Rottet die Bestien aus!“ von Sven Lindqvist: Der Pressluftbohrer der Geschichte
Sven Lindqvists großer Reportage-Essay „Rottet die Bestien aus! Eine Reise auf den Spuren des europäischen Völkermords“ kam für das breite Publikum zu früh. Gut, dass er nun neu verlegt wird
„Fellow Travelers“: Selbst die Aschenbecher sehen verdammt gut aus
In den Vereinigten Staaten herrscht in den 50ern ein Klima der Angst. Kommunisten und Homosexuelle werden verfolgt, Diffamierungen sind an der Tagesordnung. Für das schwule Liebespaar in „Fellow Travelers“ alles andere als einfach
„Das rote Buch der Abschiede“ von Pirkko Saisio: Finnische Tochter ihrer Klasse
Pirkko Saisio wurde in eine Arbeiterfamilie geboren, entfernte sich aber immer weiter von ihrem Herkunftsmilieu: „Das rote Buch der Abschiede“ bildet den Abschluss ihrer autofiktionalen Trilogie. Eine Begegnung mit der Autorin
Neuer und letzter Beatles-Song „Now and Then“: Warum die Begeisterung bis heute anhält
Dank neuer Technik konnte John Lennons Stimme von einer alten Kassette geborgen werden – und so ein neuer und wohl letzter Song der Beatles produziert werden. Doch „Now and Then“ ist nicht der einzige Beitrag in letzter Zeit zur Beatlemania
Aus Westafrika an die Front in Verdun
In „Mein Sohn, der Soldat“ erzählt der französische Regisseur Mathieu Vadepied vom Ersten Weltkrieg aus der Perspektive eines senegalesischen Vater-Sohn-Paares, das zwangsrekrutiert wurde
Sarkis-Ausstellung: Von leidenden Söhnen
Sarkis beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den Kriegen und Genoziden des 20. Jahrhunderts. Auch seine neue Einzelaustellung in der Kunsthalle in Baden-Baden hat die verschiedenen Formen des Erinnerns zum Thema
Regisseurin Justine Triet: „Wir wollten kein Klischee“
Justine Triet bricht in ihren Filmen mit Rollenklischees und Stereotypen. Mit Sandra Hüller hat sie die perfekte Schauspielerin dafür gefunden: Sie ist radikal, ihr Spiel ist ungeschönt – und sie bemüht sich nie, Erwartungen zu erfüllen

Israelischer Schriftsteller Yishai Sarid: „Die Hamas ist ein Friedenshindernis“
Yishai Sarid ist einer der bekanntesten Schriftsteller Israels und ein scharfer Kritiker Benjamin Netanjahus. Doch angesichts der Wunden, die der 7. Oktober gerissen hat, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich zu verteidigen
Valentina Mira über ihre Vergewaltigung: „Auch mein Bruder hat geschwiegen“
Valentina Mira erzählt in ihrem Debütroman „X“ von einer Vergewaltigung im Milieu römischer Postfaschisten. Und versucht zu verstehen, warum es ein Tabu ist, darüber zu reden – in der eigenen Familie und in der italienischen Gesellschaft
Israelisches Theater: Ein Dort, das nicht vergeht
Seit Jahrzehnten verhandeln israelische Autor:innen den Umgang mit den Traumata der Shoah auf der Bühne. Durch das Pogrom vom 7. Oktober werden diese düsteren Erinnerungen wieder erweckt
Sibel Kekilli liest Michel Friedmans „Fremd“: Ein Abend im Nirgendwo
Am Berliner Ensemble gibt Sibel Kekilli ihr Theaterdebüt mit Michel Friedmans Gedichtessay „Fremd“
Hamas-Terror gegen Juden: Ich erreiche ständig irgendjemanden nicht
Die Hamas zieht nicht nur gegen Israel in den Krieg, sondern auch gegen die jüdische Community in der Diaspora. Stella Leder schreibt, wie sie in Berlin die Tage nach dem Pogrom in Israel erlebte
Theaterhaus Jena: Marco Goeckes Hundekot-Attacke auf der Bühne
Das Theaterhaus Jena bringt mit „Die Hundekot-Attacke“ den Skandal des Jahres auf die Bühne. Ein Abend wie der Trick eines guten Magiers: Was war echt, was fake?
Heiner Müllers „Der Auftrag“ am Deutschen Theater Berlin: Postkoloniale Horrorshow
Albtraumartige Bildsprache, apokalyptische Atmosphäre und die Gräuel des Kolonialismus: Am Deutschen Theater Berlin tritt Heiner Müllers „Der Auftrag“ in einen Dialog mit Elemawusi Agbédjidjis „Psyche 17“
„Die weiße Iris“: Der superwoke 40. Asterix-Band erfreut die Gemüter
Jedes DDR-Kind kannte die Comics, aber nur wenige nannten die Hefte ihr Eigen. So auch unser Autor. Nun hält er glücklich den 40. Band in seinen Händen. Die Gallier sollen jetzt vegetarisch leben. Ob das gutgeht?
„Schnell leben“ von Brigitte Giraud: Die vielen Wenns und Abers
Ein Leben nach dem Tod gibt es wohl nur im Konjunktiv: Brigitte Girauds „Schnell leben“ erzählt vom Danach
„Faltung der Welt“ von Anders Levermann zur Klimakrise: Vorläufig für Utopisten
Klare Grenzen, aber viel Freiraum: Anders Levermann ist Physiker und Klimawissenschaftler – außerdem ist er einer der Co-Autor:innen des IPCC-Berichts. „Faltung der Welt“ ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte um Wachstum und Klimawandel
„Der Untergang des Hauses Usher“ auf Netflix: Edgar Allan Poe und die Opioid-Krise
Braucht es wirklich noch eine Serie, die sich nach „Dopesick“ und Laura Poitras' exzellenter Nan-Goldin-Doku der Opioid-Krise in Amerika widmet? Dobrila Kontić über die Netflix-Adaption „Der Untergang des Hauses Usher“
Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“: Schwierig zu beleuchten
Der österreichische Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst drehte auch für die Nationalsozialisten Filme. In „Lichtspiel“ erzählt Daniel Kehlmann seine Geschichte – grandios und ausgesprochen klug
„Dumb Money“ von Craig Gillespie: Die Katze, die brüllte
Craig Gillespie erzählt in „Dumb Money“ nach, wie Keith Gill, der Mann mit dem rotem Stirnband, es mit den Hedgefonds aufnahm – ein rasanter, knalliger und extrem schneller Film