Kultur

Freitag-Autor Florian Schmid über „Tapie“ von Tristan Séguéla und Olivier Demangel. Die französische Miniserie über eine der kontroversesten Persönlichkeiten Frankreichs sorgte bei den Erben Bernard Tapies bereits für große Empörung

Nicholas Warburg begibt sich mit „Grand Hotel Abgrund, Vollpension“ auf düstere Spurensuche im Wirtschaftswunderland BRD

Eine Überraschung ist es nicht, auch keine konservative Wende: Die Entscheidung für den kontroversen Dirigenten Christian Thielemann als Nachfolger für Daniel Barenboim an der Spitze der Staatskapelle schützt eine gefährdete Tradition

Fortuna Düsseldorf ist es nicht: Der Film „Wochenendrebellen“ erzählt von der Suche eines Vater-Sohn-Gespanns nach einem Lieblingsverein für den mit Asperger-Syndrom diagnostizierten Jason – in 56 deutschen Fußballstadien

Beim Oktoberfest sitzt die Münchner Schickeria im Käfer-Zelt, während sich der Gastronom eine goldene Nase verdient und man sich mit Maß nach Maß ins Jenseits befördert. Ein Podcast versucht sich dem „größten Volksfest der Welt“ anzunähern

Die Familie ist die Keimzelle der Gewalt. Rund um diese These hat Rainald Goetz sein neues Stück „Baracke“ konstruiert. Über die etwas ratlos machende Inszenierung tröstet immerhin ein Auftritt des Autors hinweg

In „Bournville“ zeigt der Brite Jonathan Coe meisterhaft, wie seine Landsleute ticken

Jan Costin Wagner schreibt über einen Ermittler mit pädophiler Neigung, ohne ihn als Menschen preiszugeben

Geschlechtsneutraler und weniger stereotyp soll die Neuauflage des dänischen Pendants zum Duden sein. Den Linguist*innen des Sprachrats ist bewusst, dass es dagegen auch Widerstände geben kann

„Joker“, „Tár“ und jetzt „A Haunting in Venice“: Hildur Guðnadóttir ist die gefragteste Filmkomponistin der Gegenwart

Cordelia Edvardsons Buch „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ liegt endlich in einer Neuübersetzung vor und ist dringend zu empfehlen

Die Spieleindustrie befindet sich in Händen von Kulturmarxisten und LGBTQ-Lobby? Hinter konservativen Wuttiraden gegen „Starfield“ und „Baldur's Gate 3“ steckt vor allem eins: die Kränkung eines patriarchalen Anspruchsdenkens

71 Prozent der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt, trotzdem oder genau deshalb wissen wir nur wenig über Strömungen und Stürme, Pflanzen und Tiere, Untiefen und ozeanische Abgründe. Unser Wochenlexikon

Früher war Dennis Severs’ Haus in London ein „Theater der Vergangenheit“ für alle Sinne. Dann kamen Kapital und Tourismus ins East End

Die Frauenfeindlichkeit des Comedians Russell Brand war lange salonfähig. Als sich das Establishment von ihm abwandte, umarmten ihn die Rechtspopulisten. Seine Übergriffigkeit haben beide ermöglicht

Berliner Häftlinge vom Gefangenentheater aufBruch spielen Bertolt Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“

Die Sequel-Serie „And Just Like That ...“ hat es in der ersten Staffel nicht geschafft, „Sex and the City“ ein zeitgenössisches Make-Over zu verpassen. Die zweite Staffel macht das schon besser

Teures Holz, gestiegene Löhne, gekürzte Kulturetats: Langsam, aber sicher geht die Krise den Theatern an die Substanz. Es drohen sogar Spartenschließungen. Wie gehen die Häuser damit um?

Die Aufnahmen des verstorbenen Journalisten Steffen Meyn liefern faszinierende Einblicke in die Abläufe der Protestcamps im Hambacher Forst. „Vergiss Meyn nicht“ ist eine Dokumentation auf gleich zwei Ebenen

Unsere Kolumnistin erlebte bei einer Theaterpremiere in Zürich hautnah, wie wegen der Wokeness-Debatte um das Schauspielhaus die Fantasien ins Kraut schießen

Der Schriftsteller Gary Shteyngart benötigte sehr viel Espresso, um es durch Walter Isaacsons Buch „Elon Musk“ zu schaffen. Hinter all den Diagnosen machte er eine ernüchternde Entdeckung

In Deutschland gibt es bis heute kein Restitutionsgesetz, die Beratende Kommission NS-Raubkunst sieht die Politik jetzt in der Pflicht. Provenienzforscherin Lynn Rother beobachtet die aktuelle Diskussion kritisch

Die Fetzen der ostdeutschen Identitätspolitik fliegen einmal mehr: Der Dresdner Autor Ingo Schulze stört sich an Charlotte Gneuß' Debütroman und schickt ihrem Verlag eine Mängelliste zu. Denn er hat das im Osten anders erlebt

Konventionelle Form, starker Gesang: Im Rundfunkhaus des RBB hatte die erste deutsch-namibische Oper Premiere. „Chief Hijangua“ endet dort, wo der Genozid beginnt