„Music“ von Angela Schanelec: Bilder und Wahrheit
„Music“ heißt der neue Film von Regisseurin Angela Schanelec. In ihm erzählt die für ihre fordernden Filme bekannte Regisseurin, wie ein moderner Ödipus überleben könnte
Şeyda Kurts „Hass“: Ist Hass politisch?
Bestellerautorin Şeyda Kurt widmet sich in ihrem neuen Buch dem Hass und „der Macht eines widerständigen Gefühls“. Sie schreibt über jene, die sich mit seiner Hilfe aus der Ohnmacht befreien. Julia Schramm kommt vieles darin bekannt vor
„Poker Face“ von Rian Johnson: Die USA in Miniaturen
Retro-TV vom Feinsten: „Poker Face“ ist eine Hommage an Columbo, mit einer großartigen Natasha Lyonne als menschlichem Lügen-Detektor „on the road“ und einem angenehm entspannten „Fall der Woche“-Erzählrhythmus
„Boys Club“: Hörenswerter Podcast zum Machtmissbrauch bei Axel Springer
Der Podcast „Boys Club“ nimmt sich viel Zeit, um die Machtstrukturen bei Axel Springer offenzulegen. Interviews geben Einblicke in die emotionalen Nöte, die Überforderung, die Grauzonen im Fall Julian Reichelt
19. Gallery Weekend in Berlin: Wo zur Hölle sind wir jetzt?
Beim 19. Gallery Weekend war Berlin als Kunststadt wieder wer. Die Kunst war politisch und die Post Internet Art ist zurück. Doch etwas trübte die Stimmung
Anti-Heimat-Literatur: Wer geht, kommt nicht unbedingt an
Wer „assu“ geht, empfindet großen Schmerz. Wer drinnen lebt, denselben: Die Flucht aus Osteuropa wird in der neueren österreichischen Lyrik sensibel beschrieben. Eine mentale Annäherung
Franzobels „Die Viehmännin“: Des Teufels Anna
Franzobels „Die Viehmännin“ scheint den Märchen der Gebrüder Grimm entsprungen. In ihm leuchtet der Autor die Abgründe der österreichischen Gegenreformation aus. Denn die Wahrheit des Geistes hat stets mit der Ökonomie des Fleisches zu tun
Beppo Beyerl auf der Spur der „Bösen Buben von Wien“
Strizzis mit Geschäftssinn: Beppo Beyerl ist in die Welt der „Gauner, Strizzis und Hallodris“ eingetaucht. Heraugekommen ist ein unterhaltsames Kompendium
„Nur in Wien“ von Wolfgang Freitag: Mülleimer, nobilitiert
Phänomenologie der Dinge: In „Nur in Wien: Von den kleinen Dingen, die die große Stadt bedeuten“ lässt Wolfgang Freitag Wiens Wahrzeichen aufscheinen – ganz im Sinne Walter Benjamins
„Lauter Lügen“ von Konrad Paul Liessmann: Am Anfang war der Zweifel
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann interveniert in „Lauter Lügen“ gegen den Zeitgeist und fordert von seinen Leser:innen mehr Eigensinn
Lukas Meschiks „Würde der Empörten“: Ein Pandemieroman
Der Wiener Autor Lukas Meschik will, dass wir besser miteinander reden. In „Die Würde der Empörten“ leuchtet er den Horizont der Wutbürger:innen aus. Doch auf den Leib rückt er ihnen nicht
Petr Stančíks „Die Verjährung“: Der Henker als Richter
Petr Stančík erzählt in „Die Verjährung“ die Geschichte eines tschechischen Widerstandskämpfers. Eine Erzählung, in der Fakten und Fiktion geschickt gemischt werden
Isabelle Huppert in „Die Gewerkschafterin“: Im Zweifel gegen die Angeklagte
„Die Gewerkschafterin“ erzählt vom wahren Fall der Maureen Kearney, die als Whistleblowerin die französische Atomindustrie anklagte
Thomas Stangl illuminiert mit „Einer Handvoll sehr kurzer Erzählungen“
In dem Erzählband „Diverse Wunder“ setzt Thomas Stangls gegen vermeintliche Gewissheiten, den Stoff, den es nur zu reinigen gilt
„Es gibt uns“ von Elisabeth Klar: Rausch und Tod
Elisabeth Klar inszeniert in „Es gibt uns“ ein genial irrlichterndes Spiel und erzählt von einer postapokalyptischen Welt, in der fabelhafte Michwesen ihr Unwesen treiben
Peter Sloterdijks Buch über den Klimawandel: Biedermann stiftet Brand
Sympathische Schreibfantasie oder professoraler Elfenbeinturm: Peter Sloterdijk imaginiert in „Die Reue des Prometheus“, wie sich der Untergang der Welt abwenden ließe
„Der verlorene Zug“: Nach dem Krieg ist noch nicht Frieden
In Saskia Diesings Film „Der verlorene Zug“ treffen im April 1945 eine Jüdin, eine Deutsche und eine Russin aufeinander
„Sardanapal“ an der Volksbühne in Berlin: Ein Abend, der immer schlimmer wird
Fabian Hinrichs stilisiert an der Volksbühne in Berlin Lord Byrons Ästhetizismus mit dessen „Sardanapal“ zum Modell für unsere Zeit. Das geht entsetzlich schief
Erhard Schütz: Vorsicht vor dem Illustionsgenerator falscher Gewissheiten
Was er alles nicht weiß, erfuhr unser Kolumnist Professor Dr. Schütz bei der Auswahl der Sachbuch-Tipps des Monats. Er lädt uns ein: Lesen und über Wissengrenzen hinauswagen!
Asta Nielsens Erzählungen „Im Paradies“: Wie Lippenstiftrot vor Wolkenweiß
Wenig bekannt: Die Stummfilmlegende Asta Nielsen war auch eine Schriftstellerin. „Im Paradies“ versammelt teils bisher unveröffentlichte Erzählungen
Benjamin von Stuckrad-Barre: „Noch wach?“ ist reine Selbstrechtfertigung
Die Stimmung bei der Premiere von Benjamin von Stuckrad-Barres neuem Roman „Noch wach?“ war ausgelassen. Kein Wunder: Alle wähnten sich auf der richtigen Seite. Vorneweg der Autor selbst
Prime-Serie „Dead Ringers“: This Frankenstein shit
In Alice Birchs Serienadaption von David Cronenbergs Body-Horror-Klassiker „Dead Ringers“ sind die Zwillinge weiblich, wodurch die Geschichte an neuer Tiefe gewinnt. Unser Autor Michael Pekler findet Gefallen daran
„Roter Himmel“ von Christian Petzold: Ein dunkles Sommermärchen
Schlechte Laune im Angesicht der Katastrophe: Im Zentrum von Christian Petzolds „Roter Himmel“ steht Leon, ein miesepetriger junger Autor, der alles um sich herum verkennt. Ein Spiel zwischen Leichtigkeit und Tiefe, Paradies und Dystopie
Parabel oder Farce? Eugen Ruges Gleichnis „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“
Eugen Ruges „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“ erzählt in seinem neuen Roman, wie Menschen von Mächtigen geblendet, getäuscht und betrogen werden. Was will er dem Leser damit sagen? Und: ist sein Lehrstück auch ein Lesevergnügen?