Leipziger Buchmesse: Die Nominierten im Bereich Übersetzung
Seit 2005 werden auf der Leipziger Buchmesse große Stimmen der Gegenwartsliteratur ausgezeichnet. Neben Autor:innen aus Belletristik und Sachbuch/Essayistik, auch Übersetzer:innen
Leipziger Buchmesse: Ein Stück Heimeligkeit
Skurriler Horror, viele Antihelden, tröstliches Erinnern an die Mutter: Björn Hayer über die diesjährigen Nominierungen
„Die gläserne Stadt“ über Cum-Ex am Schauspielhaus Hamburg: Lachsalven auf die Banker
Felicia Zeller bringt den Cum-Ex-Skandal nach Hause: nach Hamburg. Am Deutschen Schauspielhaus wird ihr Stück „Die gläserne Stadt“ allerdings allzu sehr unter Gags und Pointen verschüttet
„The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer: Diese eine verstörende Frage
Jonathan Glazer hat mit „The Zone of Interest“ auf seine Weise einen Film der Stunde gedreht. Das Holocaust-Drama klagt die tägliche Verdrängung der Verbrechen an, die gleich in unserer Nähe geschehen
„Hjirok“: Tanz der Elektro-Derwische
Pumpen, wippen, klagen: „Hjirok“, das Debütalbum des gleichnamigen Duos aus Berlin, verbindet die Sufi-Musik Kurdistans mit elaborierten digitalen Beats und Klängen
Ibsens „Gespenster“ als Oper am Staatstheater Meiningen: Zum Nachdenken verführt
Vor 138 Jahren begründete die Aufführung in Meiningen den Ruhm von Ibsens Familiendrama „Gespenster“. Nun kehrt es ans Staatstheater Meiningen zurück – als Oper. Die Regie enttäuscht, doch der Musik gelingt es, zum Nachdenken zu verführen
„Non-Existent“ von Natalka Vorozhbyt am Theater Essen: Das Aufgeführte ist keine Fiktion
Drei Frauen fliehen aus der Ukraine. Nun zeigt das Theater Essen mit „Non-Existent“ von Natalka Vorozhbyt Szenen aus ihrem Leben im Exil. Ein Abend über die Komik der Fremde und die Sehnsucht nach dem verlorenen Zuhause
Ken Merten über Befreiungskampf in Kurdistan: Ein Dresdner in Rojava
Naiv und verliebt in den Befreiungskampf in Kurdistan – Ken Mertens Debütroman „Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist“ klingt wie cooler Rap und unterläuft jeden Heroismus
„Phänomenologie des Schweigens“: Anna Schreiber regt zum Philosophieren an
Anna Schreiber hat eine „Phänomenologie des Schweigens“ verfasst. Ihre Erkenntnisse regen zum Philosophieren an
Sofi Oksanen: „Putins Krieg gegen die Frauen“ – Über hundertzehn Stichwunden
Die finnisch-estnische Schriftstellerin Sofi Oksanen analysiert in ihrem Essay „Putins Krieg gegen die Frauen“ die Misogynie in Russland als stabilisierendes System
Mythenproduktion oder immerhin könnte es so gewesen sein
Prof. Erhard Schütz lernt Familienclans und Journalistinnen kennen und trifft auf trojanische Pferde
Expats: Die im Hintergrund ausgebeutet werden
Unsere Autorin hat die neue Amazon-Serie „Expats“ mit Nicole Kidman gesehen
„Söhne großziehen als Feministin“ von Shila Behjat: Gar nicht so einfach
Shila Behjat ist Mutter zweier Söhne. Ein „Streitgespräch“ darüber, wie schwer und wie schön dies sein kann
Der amerikanische Albtraum
Barbara Kingsolver hebt Charles Dickens’ „David Copperfield“ in die kapitalistische Gegenwart. Ihr Roman „Demon Copperhead“ gewann den Pulitzerpreis und erscheint nun auf Deutsch
„Das letzte Tabu“ über Homosexualität im Fußball: Leben gegen Traum
Auch über 30 Jahre nachdem sich der erste Profifußballer als schwul outete, ist Homosexualität im Fußball ein wirkliches Tabu-Thema. Manfred Oldenburg geht ihm in seiner Prime-Dokumentation nach
Iwan Schmeljow: Chronist der Höllen-Kreise
Iwan Schmeljows „Der Toten Sonne“ erschien vor etwa 100 Jahren und wurde da gleich vielfach übersetzt. Thomas Mann empfahl ihn mehrfach für den Literaturnobelpreis
Drama „Reality“ über Whistleblowerin Reality Winner: Es sollte jeder wissen
Eine Geschichte nach wahren Begebenheiten: Das Drama „Reality“ schildert die Verhaftung und das Verhör der Whistleblowerin Reality Leigh Winner. Ein Film, der unter die Haut geht
„Geliebte Köchin“ mit Juliette Binoche: Von purer Sinnlichkeit
„Geliebte Köchin“ von Regisseur Trân Anh Hùng ist ein Appell für Hingabe und gutes Essen. Angesiedelt in der wunderschönen französischen Provinz mit Juliette Binoche in der Hauptrolle, ist der Film ein Fest für die Sinne
Andrew Haighs „All of Us Strangers“: Träume nehmen Gestalt an
In „All of Us Strangers“ trifft ein Mann seine verstorbenen Eltern wieder. Ein berührender Film über Liebe und Trauer – der trotzdem unheimlich lebensbejahend ist
Erzählungen vom Wilhelm Raabe: Behaglichkeit, die es in sich hat
Wilhelm Raabes Erzählen geht dahin, wo es riecht und stinkt. Der Wallstein Verlag hat sein Werk von Staub befreit
Tschaikowskis „Pique Dame“ an der Bayerischen Staatsoper: Alles Wahn, matter Applaus
Was war nicht alles angekündigt! Doch in Benedict Andrews’ Inszenierung der Oper „Pique Dame“ der Brüder Tschaikowski am Münchner Nationaltheater ist letztlich wenig zu sehen, alles bleibt im Dunkeln, im Wahn. Ein enttäuschender Abend
Theater für junge Menschen: Kein Kinderspiel
Von wegen Märchen: Zeitgenössisches Theater für Kinder und Jugendliche ist viel mehr als nur Kasperletheater. Die Stücke sind äußerst modern und scheuen auch schwierige Themen nicht. Empfehlungen von Björn Hayer
„Green Border“ von Agnieszka Holland: Flüchtlinge im Niemandsland
Die polnische Regie-Altmeisterin Agnieszka Holland wurde für ihren Film „Green Border“ über die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze von der eigenen Regierung diffamiert
„Postkarten aus dem Osten“ an der Schaubühne: Leitartikel mit anderen Mitteln
Stas Zhyrkov inszeniert an der Schaubühne in Berlin ein Treffen von vier Freunden vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. Die Figuren in „Postkarten aus dem Osten“ dienen jedoch eher als Gerüst, an das der Diskurs gehängt wird