„Schnell leben“ von Brigitte Giraud: Die vielen Wenns und Abers
Ein Leben nach dem Tod gibt es wohl nur im Konjunktiv: Brigitte Girauds „Schnell leben“ erzählt vom Danach
„Faltung der Welt“ von Anders Levermann zur Klimakrise: Vorläufig für Utopisten
Klare Grenzen, aber viel Freiraum: Anders Levermann ist Physiker und Klimawissenschaftler – außerdem ist er einer der Co-Autor:innen des IPCC-Berichts. „Faltung der Welt“ ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte um Wachstum und Klimawandel
„Der Untergang des Hauses Usher“ auf Netflix: Edgar Allan Poe und die Opioid-Krise
Braucht es wirklich noch eine Serie, die sich nach „Dopesick“ und Laura Poitras' exzellenter Nan-Goldin-Doku der Opioid-Krise in Amerika widmet? Dobrila Kontić über die Netflix-Adaption „Der Untergang des Hauses Usher“
Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“: Schwierig zu beleuchten
Der österreichische Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst drehte auch für die Nationalsozialisten Filme. In „Lichtspiel“ erzählt Daniel Kehlmann seine Geschichte – grandios und ausgesprochen klug
„Dumb Money“ von Craig Gillespie: Die Katze, die brüllte
Craig Gillespie erzählt in „Dumb Money“ nach, wie Keith Gill, der Mann mit dem rotem Stirnband, es mit den Hedgefonds aufnahm – ein rasanter, knalliger und extrem schneller Film
Lars von Triers „Geister – Exodus“: Interesse für den Idioten
Mit „Geister – Exodus“ schließt Lars von Trier seine Serie aus den 1990ern ab. Es könnte sein letztes Werk sein
Karin Henkels „Liebe (Amour)“ an den Münchner Kammerspielen: Hoffnung ist das Übelste
Ein Abend, der nachwirkt: Karin Henkel adaptiert Michael Hanekes Film „Liebe (Amour)“ für die Münchner Kammerspiele und gewährt düstere Einblicke in eine alternde Gesellschaft, die im Ringen um den selbstbestimmten Tod die Würde aufgibt
„Brust“ von Anja Zimmermann: Adorno soll bei Busenattentat geweint haben
Die Kunsthistorikerin Anja Zimmermann befasst sich mit dem „politischen Körperteil“ schlechthin, der weiblichen Brust. Ihr Buch ist ein faszinierender Abriss der Geschichte des Busens und seiner kulturellen Rezeption
Sachbücher des Monats: Im anderen den Menschen (an)erkennen
Prof. Erhard Schütz liest für unsere Leser:innen Sachbücher der Stunde und übt sich diesmal in reizvoller Spekulation – darüber etwa, was wäre, wenn Humanismus kein Traum der Menschheit bliebe
Das ist so eine Methode: Über die Religion in der Krise
Wenn Religion doch an Bedeutung verliert, weshalb kommt es zu Blasphemien? Zwei neue Bücher klären auf. Freitag-Autor Michael Jäger hat sie gelesen
Christian Jakobs „Endzeit“: Sich ehrlich der Welt stellen
In „Endzeit“ plädiert taz-Redakteur Christian Jakob für ein Hinschauen auf die Krisen der Gegenwart, anstatt in Verdrängung und Fatalismus zu flüchten. Denn nur so könnten wir die Zukunft gestalten
„Die ungleiche Universität“: Ständegesellschaft mit Professor*in an der Spitze
Etwas muss sich endlich etwas ändern an deutschen Hochschulen: Sabine Hark und Johanna Hofbauer fordern mehr Diversität und Inklusion an Hochschulen
„Stärker als Wut“ von Stefanie Lohaus: Eine Geschichte von Ikonen und über das Kämpfen
Autorin Stefanie Lohaus zieht in ihrem neuen Buch „Stärker als Wut. Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht“ eine Bilanz der feministischen Bewegungen. Dabei nimmt sie eine wohltuend unaufgeregte Position ein
Drei Perspektiven auf gesellschaftliche Prozesse: Die Transformationserschöpften
Steffen Mau, Sascha Lobo und der Kunstkritiker Jonathan Crary analysieren auf sehr unterschiedliche Art und Weise die Spaltung der Gesellschaft. Ein Vergleich von Thomas Hummitzsch
Krieg beginnt in den Köpfen: Jonas Tögels „Kognitive Kriegsführung“
Jonas Tögel analysiert, mit welchen Techniken Menschen von der Notwendigkeit eines Krieges überzeugt werden
„Die anderen Geschlechter“ von Dagmar Pauli: Trans*Kinder sind kein Hype
Dagmar Pauli beweist mit ihrem Buch „Die anderen Geschlechter“, dass wir auch unaufgeregt und aufgeklärt über das Thema trans*Kinder und Jugendliche sprechen können
Dokuserie „Capital B“: Bis zum Rohbau lief alles so gut!
Nichts ist mehr, wie es war: Barbara Schweizerhof fühlt beim Schauen der Dokuserie „Capital B“ erst ein bisschen Nostalgie und dann sehr viel Wut. Warum die Produktion von Arte und der ARD ihr die Galle hochtreibt
Mehr steckt nicht dahinter
Peter Reichls „Bericht aus Digitalien“ ist ein fachlich solides, launiges Traktat in guter aufklärerischer Tradition
„Killers of the Flower Moon“ von Martin Scorsese: Reiche Indigene, ruchlose Weiße
Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ erzählt vom Mordkomplott gegen die Osage Nation in den USA der 1920er Jahre
Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm: Wo Film auf Wirklichkeit trifft
Die diesjährige Auswahl des Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm handelte von den aktuellen Krisen und Tragödien – manchmal bis zur Grenze des Aushaltbaren
Monika Marons „Das Haus“: Sehnsucht nach Geborgenheit
Die 82-jährige Autorin erzählt in „Das Haus“ vom leichten, fragilen Leben einer Alters-WG in einem Gutshaus auf dem Land. Irmtraud Gutschke über ein Buch, in dem so mancher Streitpunkt umgangen wird – und das sich dennoch zu lesen lohnt
Poesie aus Slowenien: „Wo der mensch sein wird, wird die poesie sein …“
Beate Tröger hat drei Bände aus Slowenien ausgewählt, dem Land der Dichter:innen und Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Manche Verse fallen wie Steine vom Himmel ins Herz
Nahost-Konflikt auf der Bühne: „Oh, Israel, oh, Palästina, vertragt euch doch!“
Kaum zu glauben: „Die Friedensstifterin“ vom Staatstheater Kassel über eine deutsche Musikerin, die in Gaza festsitzt, bringt auch jetzt noch zum Lachen
Adania Shiblis Roman „Eine Nebensache“: Keine Indizien für Antisemitismus
Die palästinensische Autorin Adania Shibli sollte auf der Frankfurter Buchmesse den renommierten LiBeraturpreis erhalten. Die Verleihung wurde nun abegesagt. Das scheint vernünftig, trotzdem ist „Eine Nebensache“ nicht antisemitisch