Dschihad-, Salaf-, Islamisten
Libyen Vier Lager zeichnen sich auf der politischen Landkarte ab: Für die Ausrichtung und Führung des Post-Gaddafi-Staates fehlt es nicht an ambitionierten Bewerbern
Alleskleber für eine brüchige Supermacht
USA Beim 9/11-Gedenken wurde eine einzigartige Gemeinschaft beschworen. Die Opfer der Wirtschaftskrise spüren davon im Augenblick nicht viel
Mahatma Gandhi in Ramallah
Westbank Die Palästinenser wollen kommende Woche von der UNO als Staat anerkannt werden. Martin Reeh war im Westjordanland und hat sich im Vorfeld des Entscheids umgehört
Schrille Töne aus Ankara
Türkei Die türkische Regierung benutzt ihre Abrechnung mit Israel wie ein Schwungrad, um sich auf der arabischen Straße in Szene zu setzen
Die Chance der Diplomatie
Palästina Großbritannien kommt im Streit über die Anerkennung Palästinas eine Schlüsselrolle zu. Eine Ablehnung würde die Fatah schwächen und Europa diskreditieren
Alles wie gehabt?
Libyen Der Nationale Übergangsrat hat zugesagt, Verträge einzuhalten, die Gaddafi unterzeichnet hat. Das Versprechen birgt diverse Gefahren und wird die Korruption nicht dämpfen
Griechenland pleite reden
Staatsbankrott Wenn die FDP am Abgrund steht, sollen andere dieses Schicksal teilen. Warum nicht auch Staaten? Folglich bringt Philipp Rösler die Insolvenz Griechenlands ins Gespräch
Bedauernswertes Israel
Am Scheideweg Der Regierung Netanjahu gingen mit dem Arabischen Frühling Partner in der Region verloren. Bisher fehlt es ihr am Willen zur Realpolitik, um sich darauf einzustellen
Kein Leben nach dem Feuer
Kamikaze Selbstmordattentäter und illegale Emigranten wirken in ihrer rigorosen Todesverachtung wie Zwillinge. Doch ihre Rollen sind auf keinen Fall austauschbar
Hang zum Überzeugungstäter
Wahlverwandschaft Die Islamisierer des Dschihad und die Demokratisierer aus dem Westens ähneln sich nicht nur in ihren Konzepten. Beide profitieren von Gewalt
Mit Parolen und Willenskraft bewaffnet
Jordanien Die Monarchie wird zum Auslaufmodell, wenn sie in Amman weiter eine Regierung duldet, die sich tiefgreifenden sozialen Reformen widersetzt
Unterwegs in den dritten Frühling
Syrien Selbst mit Notstandsgesetzen und arabischem Nationalismus: Das Regime von Präsident Bashar al-Assad kann im Augenblick nicht mehr viel für sich tun
Willkür und noch mehr Blutrache
Jemen Wenn sich Al-Qaida-Kader irgendwo sicher fühlen, wo sonst als in diesem Land? Es balanciert am Abgrund zum Bürgerkrieg, solange Präsident Saleh regiert. Und doch ...
Das Blaue vom Himmel
Marokko Revolution mit einem Revolutionär – König Mohammed VI. bevorzugt den stillen und behutsamen Wandel. Ihm vertraut das Volk, nicht jedoch seiner Regierung und seinen Freunden
Zum Frontstaat ernannt
Pakistan Der Nachbarstaat Afghanistans ist tief in den Anti-Terror-Feldzug verstrickt. Von den zerstörerischen Gefahren, die dem Land drohen, kann es sich nur selbst befreien
Aus dem Schatten keiner Türme
9/11 Die Erinnerungen sind immer noch lebendig und nicht zu verdrängen, dennoch ist es zehn Jahre danach an der Zeit, die Ära des 11. September 2001 zu beenden
Die Richter und das jugoslawische Virus
Karlsruher Urteil Das Bundesverfassungsgericht billigt die Euro-Rettung und stärkt das Parlament. Das darf einer überzogenen nationalen Interessenpflege keinen Vorschub leisten
Die Große Folter-Koalition
Libyen/Britannien In Tripolis aufgetauchte Dokumente belegen eine Kooperation zwischen Gaddafis Regime und westlichen Geheimdiensten. Rebellenführer Belhaj erwägt nun eine Anklage
Bankrott den Ungläubigen
Strategie der Terroristen Al-Qaida führt seit 9/11 durch Anschläge und Guerilla-Operationen vorrangig einen ökonomischen Dschihad und ist damit erfolgreicher, als der Westen wahrhaben will
Die Geächteten
Tabu Vergewaltigung ist eine schreckliche Kriegswaffe. Auch Männer werden Opfer. Nicht nur in Uganda sind sie zum Schweigen verdammt
Ökotourismus im Tal des Terrors
Georgien Im Pankisi-Tal trainierten einst Al-Qaida–Ableger und andere Fundamentalisten den Heiligen Krieg. Heute kann man dort wandern oder den sufischen „Zikr“ lernen
Risse im Gebälk
Libyen In Misrata regt sich Protest gegen erste Maßnahmen des Nationalen Übergangsrates. Er entzündet sich an der Frage, ob übergelaufene Militärs weiterbeschäftigt werden sollen
Krieg ist die Lösung
Anti-Kriegstag 2011 Zum 1. September nutzt die politische Klasse in Deutschland die NATO-Intervention in Libyen, um ein Bekenntnis zum Krieg als Mittel ihrer Außenpolitik abzulegen
Bei „Irene“ wollten alle auf Nummer sicher gehen
USA Eine Hurrikan-Woche lang mussten die Republikaner ihren Kampf gegen den "Moloch" Staat ruhen lassen und so suchten sie ihr Heil in der Warnung vor dem Gottesgericht